Das kurze Kondolenzschreiben wurde an Vizepräsident Mochber geschickt, der die Amtsgeschäfte übernommen hat. Raisi und Amirabdollahian waren am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Gesicherte Informationen zur Ursache des Absturzes, bei dem auch alle sieben weiteren Insassen des Helikopters starben, gibt es bislang nicht.
Im Iran begannen heute die Trauerfeierlichkeiten. Laut Berichten der Staatsmedien kamen zehntausende Menschen auf einem Platz in der Stadt Täbris im Nordwesten des Landes zusammen. Die Menge folgte einem Lastwagen, auf dem die Särge der Absturzopfer aufgebahrt waren. Der Leichnam des Präsidenten soll morgen in dessen Heimatort Maschhad beigesetzt werden.
Untersuchung angeordnet
Die iranische Armeeführung stellte eine Expertengruppe zur Untersuchung des Absturzes zusammen. Im Iran wird seit dem Unglück darüber diskutiert, ob das schlechte Wetter, ein technischer Defekt oder gar ein Sabotageakt dafür verantwortlich gewesen sein könnte.
Kein Richtungswechsel in der Politik zu erwarten
Nach Ansicht der Iran-Expertin Azadeh Zamirirad von der Stiftung Wissenschaft und Politik wird sich durch das Unglück an der politischen Situation im Iran nicht viel ändern. Die Todesfälle bedeuteten für das Regime in erster Linie einen bürokratischen Aufwand, sagte Zamirirad im Deutschlandfunk. Der Führung in Teheran sei vor allem daran gelegen, möglichst schnell zum Normalzustand zurückzukehren. Aus diesem Grund seien auch recht zügig Neuwahlen angesetzt worden.
Trotz der Unruhen und Demonstrationen in der vergangenen Zeit sei das System stabil, erklärte die Politologin. Reformen oder gar eine gesellschaftliche Öffnung seien bis auf weiteres im Iran nicht zu erwarten. Zudem werde auch oft übersehen, dass das Regime im Land durchaus noch seine Anhängerschaft habe.
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Nach Raisis Tod - Kein Kurswechsel im Iran zu erwarten
Diese Nachricht wurde am 21.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.