EM-Achtelfinale
Stadion-Kletterer von Dortmund muss möglicherweise Einsatzkosten übernehmen

Der Stadion-Kletterer von Dortmund muss für den durch ihn ausgelösten Polizeieinsatz eventuell bezahlen. Möglich macht dies eine Gebührenordnung, die das Land Nordrhein-Westfalen im vergangenen Sommer eingeführt hat.

    Blick in das Dortmunder Stadion auf die Zuschauerränge während des EM-Spiels Deutschland-Dänemark.
    Während des EM-Spiels Deutschland - Dänemark in Dortmund schaffte es ein Mann, auf das Dach des Stadions zu klettern. (picture alliance / M.i.S. / Bernd Feil)
    Das Polizeipräsidium Dortmund prüfe derzeit, ob Kosten berechnet werden könnten, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Während des deutschen Achtelfinals bei der Fußball-EM gegen Dänemark am Samstagabend war ein Mann aus Osnabrück unter dem Dach des Dortmunder Stadions gesichtet worden. Die Polizei überwachte ihn bis Spielende, schließlich holte ein Spezialeinsatzkommando den 21-Jährigen aus der Dachkonstruktion.

    Stadion-Kletterer wollte Fotos machen

    Am Tag nach dem Vorfall hatte die Polizei mitgeteilt, der Mann habe - wie bereits an anderen Orten in Deutschland - auf dem Dach des Stadions Fotos machen wollen. Für die Menschen im Stadion habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, hieß es weiter. Eine politische Motivation schlossen die Ermittler aus.
    Nordrhein-Westfalen hatte im August 2023 im Zuge einer Debatte um Kosten für Polizeieinsätze, die durch Klima-Aktivisten ausgelöst wurden, eine Gebührenordnung eingeführt, in der verschiedenste Szenarien erfasst sind. Vorgesehen ist auch die "Rettung oder Bergung von Personen, wenn die den Einsatz veranlassende Gefahr vorsätzlich oder grob fahrlässig von ihnen herbeigeführt worden ist."
    Abgerechnet wird der Einsatz je nach Zeit und Aufwand. Bei dem konkreten Fall in Dortmund könnten die Gebühren den Angaben zufolge bis zu 50.000 Euro betragen.
    Diese Nachricht wurde am 02.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.