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USA
Supreme Court erlaubt vorerst Zugang zu Abtreibungspille Mifepristone

In den USA bleibt der Zugang zur Abtreibungspille Mifepristone vorerst weiter gewährleistet. Der Oberste Gerichtshof in Washington verschob seine Entscheidung bis zum Ende des Berufungsverfahrens zweier Urteile.

    Packung der Abtreibungspille Mifeprex
    Das Abtreibungsmedikament Mifepriston wird unter dem Namen Mifeprex vertrieben (imago/UPI PhotoMifeprex)
    Präsident Biden begrüßte den Beschluss des Supreme Court. Er sagte, er verurteile politisch motivierte Angriffe auf die Gesundheit von Frauen. Auch der Ärzteverband American Medical Association sprach sich für die Beibehaltung der Zulassung von Mifepristone aus. Die Beschwerden seien "ideologisch und nicht wissenschaftlich".
    Ein Bundesrichter im Bundesstaat Texas hatte vor knapp zwei Wochen die im Jahr 2000 erteilte Zulassung für Mifepristone durch die US-Arzneimittelbehörde FDA aufgehoben. Der als Abtreibungsgegner bekannte Richter erklärte, die Behörde habe vor 23 Jahren Fehler gemacht. Ein Bundesberufungsgericht im Bundesstaat Louisiana kippte diese Entscheidung zwar, verschärfte aber gleichzeitig die Auflagen, unter denen die Pille verschrieben werden darf. Die US-Regierung zog daraufhin vor den Supreme Court.
    Abtreibungen sind in den USA höchst umstritten. Im Juni vergangenen Jahres hatte der Oberste Gerichtshof das Recht auf Schwangerschaftsabbruch gekippt. Es hob ein historisches Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 zu Legalisierung von Abtreibungen auf. Seither haben zahlreiche Bundesstaaten den Zugang zu Abtreibungen eingeschränkt oder Schwangerschaftsabbrüche verboten. Abtreibungsgegner wollen nun erreichen, dass Mifepristone landesweit vom Markt genommen wird.
    Diese Nachricht wurde am 22.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.