Ausstellungseröffnung in Berlin
"Was ich in Gaza sehe, erinnert mich an die Pogrome, denen meine Großeltern entkommen sind" - US-Fotografin Nan Goldin wirft Israel Völkermord vor

Die US-Fotografin Nan Goldin hat bei der Eröffnung der ihr gewidmeten Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie Berlin für einen Eklat gesorgt. In ihrer Rede äußerte die 71-Jährige scharfe Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen und im Libanon. Dabei sprach die aus einer jüdischen Familie stammende Künstlerin unter anderem von Völkermord.

    Nan Goldin spricht auf der Ausstellungseröffnung «Nan Goldin. This Will Not End Well».
    Nan Goldin auf der Ausstellungseröffnung «Nan Goldin. This Will Not End Well» (Fabian Sommer / dpa / Fabian Sommer)
    Wörtlich sagte sie: "Was ich in Gaza sehe, erinnert mich an die Pogrome, denen meine Großeltern entkommen sind".
    Zuspruch erhielt Goldin durch pro-palästinensische Aktivisten. Der Direktor der Neuen Nationalgalerie, Biesenbach, versuchte, trotz des Tumultes eine Gegenrede zu Goldin zu halten, wurde aber größtenteils niedergeschrien. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Parzinger, meinte, Nan Goldins Äußerungen seien "unerträglich und durch ihre Einseitigkeit gefährlich verharmlosend".
    Die US-Amerikanerin zählt zu den renommiertesten Vertreterinnen der zeitgenössischen Fotografie.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.