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Über-fördert?

Das Buch "Der Kulturinfarkt" hat für heftige Diskussionen um die Kulturförderpolitik in Deutschland gesorgt. Die Autoren formulieren darin polemisch: Der etablierte Kulturbetrieb produziere an den Bedürfnissen der breiten Masse vorbei, es gebe "von allem zu viel und überall das gleiche". Fragen an Hortensia Völckers, seit zehn Jahren Direktorin der Bundeskulturstiftung.

Hortensia Völckers im Gespräch mit Karin Fischer |
    Vor zehn Jahren wurde die "Bundeskulturstiftung" gegründet, eine Einrichtung, die eine Art Komplementär-Funktion zur "Kulturstiftung der Länder" übernimmt. Während letztere sich um das Bewahren des kulturellen Erbes kümmert, gibt die Bundeskulturstiftung Anstöße und stellt Mittel für innovative Programme und Projekte vor allem auch im internationalen Kontext zur Verfügung. Ihr Anspruch und Ziel: die Erschließung kultureller und künstlerischer Wissenspotentiale für die Diskussion gesellschaftlicher Fragen. Außerdem fördert sie zeitgenössische kulturelle Leuchttürme wie das Berliner Theatertreffen, die Donaueschinger Musiktage oder die documenta. Nun hat in den letzten Wochen das Buch "Der Kulturinfarkt" für eine heftige Diskussion der Kulturförderpolitik in Deutschland gesorgt. Die vier Autoren formulieren darin polemisch: Zuviel Geld sei in der etablierten Kultur gebunden, die an den Bedürfnissen der breiten Masse vorbei produziere; es gebe "von allem zu viel und überall das gleiche". Karin Fischer hat mit Hortensia Völckers, der Direktorin der Bundeskulturstiftung, über intelligente Förderkonzepte und zehn Jahre Bundeskulturstiftung gesprochen.