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Einerseits kämen Frauen aus Ländern wie Somalia - dort ist nahezu jede Frau betroffen - nach Deutschland. Es gebe aber auch vereinzelt Fälle, wo die Genitalverstümmelung auch hierzulande durchgeführt werde, hieß es.
Genitalverstümmelung steht in Deutschland unter Strafe
Um die Zahlen zu senken, sind nach Einschätzung von Experten Gespräche und Aufklärungsarbeit in den jeweiligen Gemeinschaften nötig. Gesprochen werde hier über die Strafbarkeit. Selbst wenn die Tat im Ausland geschehe, die Betroffene aber in Deutschland lebe, könne die Tat verfolgt werden.
Dass die Zahl der Betroffenen zuletzt von 200 auf 230 Millionen - die Dunkelziffer ist hoch - gestiegen ist, hängt laut Keller mit dem Bevölkerungswachstum in jenen Ländern zusammen, in denen Genitalverstümmelung weiter praktiziert werde. In einigen Gemeinschaften bleibe sie eine soziale Norm. Anderswo gingen die Zahlen zurück. Als ein Erfolgsmodell gilt der Sahel-Staat Niger, der die Genitalverstümmelung bereits 2003 unter Strafe stellte.
Diese Nachricht wurde am 06.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.