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Staudamm-Explosion
Westliche Politiker beschuldigen Russland

Nach der Zerstörung eines Staudamms im Süden der Ukraine haben westliche Politiker Russland verantwortlich gemacht.

    Ukraine, Kachowka: Dieses vom ukrainischen Präsidialamt über AP veröffentlichte Videostandbild zeigt Wasser, das durch einen Durchbruch im Kachowka-Staudamm fließt. Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien ein wichtiger Staudamm nahe der Front schwer beschädigt worden.
    Folgen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine. (Uncredited/Ukrainian Presidential Office/AP/dpa)
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell erklärte, Russlands Angriffe gegen die zivile kritische Infrastruktur der Ukraine hätten ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Bundeskanzler Scholz sprach ebenfalls von einer neuen Dimension des Kriegs. Der ukrainische Sonderbotschafter Korynevych nannte die Explosion vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag ein Kriegsverbrechen.
    Die Explosion am Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka hatte sich in den frühen Morgenstunden ereignet. Russland und die Ukraine bezichtigen sich seitdem gegenseitig der Sabotage. Die von Russland besetzte Stadt Nowa Kachowka ist russischen Angaben zufolge inzwischen vollständig überflutet. Nach ukrainischen Angaben flossen außerdem 150 Tonnen Maschinenöl in den Fluss, weitere 300 Tonnen Öl drohen noch auszulaufen. Die Behörden der Besatzer riefen den Notstand aus.
    Weil mit Wasser aus dem Staudamm auch das Atomkraftwerk Saporischschja gekühlt wird, hatte es zunächst Sorgen um dessen Sicherheit gegeben. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde besteht derzeit aber keine akute Gefahr.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.