Mit einer neuen Infrarotkamera der Europäischen Südsternwarte ESO haben Astronomen aus Bochum und Heidelberg zusammen mit chilenischen Kollegen in dieser Sternenfabrik jetzt überraschend viele Braune Zwerge und isolierte Objekte mit planetaren Massen entdeckt.
Bislang besaßen die meisten im Orion-Nebel gefundenen entstehenden Objekte rund ein Viertel der Sonnenmasse. Jetzt zeigt sich eine zweite Häufung bei zehnmal kleinerer Masse - also etwa 25-facher Jupitermasse.
Das hat Folgen für die Überlegungen zur Entstehung von Sternen allgemein. Bei den Modellrechnungen geht es immer darum, auch das Verhältnis von massereichen zu massearmen Objekten korrekt darzustellen.
Der Vergleich dieser neuen Ergebnisse vom Orion-Nebel mit anderen Sternentstehungsregionen in unserer Nähe lässt vermuten, dass im Orion-Nebel deutlich mehr Objekte von geringer Masse entstehen als in solchen Regionen, die weniger produktiv sind. Offenbar hängt die Art und Weise, wie die leichteren Objekte entstehen, von der jeweiligen Umgebung ab.
Denkbar wäre etwa, dass die überraschend große Anzahl massearmer Objekte durch gegenseitige Störungen zustande gekommen ist. Womöglich wurden bei engen Begegnungen im Nebel massearme Begleiter aus entstehenden Mehrfachsystemen herausgelöst.
Dies führte dazu, dass es im Großen Nebel im Orion überraschend viele kleine Objekte gibt.