"Ich bin wie immer schlafen gegangen – bei Mama hab ich damals geschlafen. Plötzlich wurde ich von so einem Heulen geweckt. Ich wusste überhaupt nicht, was das ist. Zuerst dachte ich, das sind Kühe."
"So zwischen vier und halb fünf Uhr morgens fing es hier an. Zuerst war da ein Brummen, so ein Rauschen von den Flugzeugen. Dann ging die Sirene los, hier am Rathaus. Die heulte und heulte als Warnung, dass hier etwas ganz Ungutes vor sich ging."
Es war früh am Morgen, die meisten Bewohner von Wielun, einem kleinen Städtchen etwa 20 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, lagen noch in ihren Betten. Der neue Tag, der 1 September 1939, brach gerade erst an. Zofia Burchacinska, damals elf Jahre alt, erinnert sich:
"Mama stand als erste auf, zog sich irgendwas über und sagte: Zieh dich mal besser an, das ist wahrscheinlich ein Probealarm. Ich ging in mein Zimmer. Dann pfiff es, die Schlafzimmerdecke riss und die Fenster drückte es nach innen. Da waren wir schon durchs Fenster auf den Innenhof gesprungen, beide im Nachthemd und barfuß. Dann in den Keller. Zu der Zeit bombardierten sie schon den Marktplatz."
Frau Burchacinska sitzt zurückgelehnt in ihrem Wohnzimmersessel und rührt Zucker in den Tee. Der Löffel stammt noch aus der Vorkriegszeit, etwas Besonderes, sagt sie. Nicht viele Dinge haben überdauert. Ihr Elternhaus wurde von deutschen Sturzkampffliegern in Schutt und Asche gelegt. Drei Angriffswellen flogen die Piloten des 76. Sturzkampfgeschwaders der Luftflotte 4 auf Wielun. Am Abend des 1. September 1939 waren 70 Prozent der Kleinstadt zerstört, das Stadt-Zentrum: eine Trümmerwüste.
Heute sieht die Stadtmitte adrett und gepflegt aus, aber auch ein wenig geschichtslos; fast alle Gebäude sind neueren Datums – 1939 stand hier schließlich kein Stein mehr auf dem anderen. So, sagen sie in Wielun, hat der Zweite Weltkrieg begonnen, mit einem Angriff auf Zivilisten, mit einem Akt der Barbarei. Piotr Kieszkowski fährt mit den Fingern immer wieder über eine Fotokopie, die vor ihm auf dem Tisch liegt. Sie zeigt das Haus, in dem er aufwuchs und unter dessen Trümmern seine Großmutter starb, damals 1939. Da war er gerade neun Jahre alt:
"Am 1.9. sollte ich in die Schule – das Schuljahr fing ja an. Das dachten wir jedenfalls. Aber schon vorher, im August, war die Stimmung nicht gut, gefährlich. Es hieß: Gas könnte angewendet werden, man sollte verschiedene Vorkehrungen treffen. Man sollte dann auch die Fenster verkleben. Wir waren also schon ein bisschen vorbereitet."
"Hallo, hallo, hier spricht Warschau. Heute Morgen um 5.40 Uhr haben deutsche Truppen die Grenze zu Polen überschritten. Eine Reihe von Städten wurde bombardiert. Es folgt nun eine spezielle Bekanntmachung: Nun also Krieg! Mit dem heutigen Tage treten alle Angelegenheiten in den Hintergrund. Wir sind in den Kriegszustand eingetreten. Die ganze Anstrengung des Volkes muss nun in eine Richtung gehen: Wir alle sind Soldaten! Wir dürfen nur eines im Sinn haben: Kampf bis zum Sieg!"
Tatsächlich hatten die polnische Bevölkerung und auch die Politik seit Längerem damit gerechnet, dass es Krieg geben würde mit Deutschland. Zwar brachten die Jahre 1934 bis 1938 eine gewisse Entspannung zwischen den beiden Ländern. Eine Art Nichtangriffspakt sollte 1934 den Frieden für zumindest zehn Jahre sichern. Doch die Regelungen des Versailler Vertrags, der 1919 den polnischen Staat wiederauferstehen ließ, blieben ein ständiger Streitpunkt: für das Deutsche Reich hatte er vor allem im Osten große Gebietsverluste von mehr als 40.000 Quadratkilometern mit sich gebracht. So waren der größte Teil Westpreußens und der Provinz Posen an Polen gegangen.
Ostpreußen, weiterhin deutsch, war vom Reichsgebiet abgetrennt durch den sogenannten "Korridor", Polens Zugang zur Ostsee. Dazu kamen Gebietsverluste in Oberschlesien und die Entscheidung, das großteils von Deutschen bewohnte Danzig zur Freien Stadt zu erklären. Damit stand Danzig unter dem Mandat des Völkerbunds, außenpolitisch wurde es von Polen vertreten. Ein Zustand, den Hitler unbedingt revidieren wollte.
Am 24. Oktober 1938 schließlich trafen sich der deutsche Reichsaußenminister, Joachim von Ribbentrop, und der polnische Botschafter Jozef Lipski in Berchtesgaden. Bei einem Essen präsentierte von Ribbentrop dem Botschafter eine Reihe von Vorschlägen und Forderungen, darunter eine exterritoriale Autobahn durch den Korridor und die sogenannte "Rückkehr Danzigs in das Deutsche Reich". Der Historiker Wlodzimierz Borodziej, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Warschau:
"Die Polen wollten eigentlich ihren Ohren nicht trauen als sie das hörten, denn sie hatten seit 1919 immer gesagt – auch gegenüber den nationalsozialistischen Gesprächspartnern – dass es sie nicht interessiert, was sich innerhalb von Danzig abspielt, aber jede Veränderung in dem Status von Danzig sei casus belli. Und man dachte bis 1938, die Deutschen hätten das begriffen; es stellte sich heraus, dass deren Pläne doch ganz anders waren."
Hitler ließ "handstreichartige Besetzung Danzigs" vorbereiten
Einen Monat nach dem Treffen in Berchtesgaden, im November 1938, gibt Hitler der Wehrmacht den Auftrag einen Plan für eine "handstreichartige Besetzung Danzigs" vorzubereiten. Dazu wird in den kommenden Monaten der Druck auf Polen immer mehr erhöht. Ende März weist die polnische Seite die Forderungen jedoch endgültig zurück. Auch Großbritannien und Frankreich sind alarmiert: Am 31. März gibt der britische Premierminister Neville Chamberlain eine Garantieerklärung für die polnische Unabhängigkeit, Frankreich schließt sich ein paar Tage später an. Hitler lässt daraufhin einen Angriffsplan nicht mehr nur für Danzig, sondern für ganz Polen ausarbeiten – den sogenannten "Fall Weiß". Die polnische Regierung wiederum versucht Entschlossenheit und Stärke zu zeigen. Der starke Mann im polnischen Kabinett, Außenminister Jozef Beck, im Mai vor dem Parlament:
"Der Frieden ist eine wertvolle und wünschenswerte Sache. Unsere Generation, die viel Blut in Kriegen vergossen hat, hat den Frieden mit Sicherheit verdient. Und doch hat der Frieden, wie fast alles in dieser Welt, einen Preis. Der ist hoch, aber zugleich auch messbar. Den Begriff des Friedens um jeden Preis kennen wir Polen nicht. Im Leben der Menschen, der Völker und der Staaten gibt es nur ein Gut, das keinen Preis hat: die Ehre!"
"Wenn Polen nachgegeben hätte wie die Tschechoslowakei ein Jahr früher, dann wäre wahrscheinlich kein Krieg ausgebrochen oder wahrscheinlich kein Krieg, der mit einem deutschen Überfall auf Polen beginnt. Wenn Polen es gestattet hätte, dass Danzig in das Reich zurückkehrt, dann – so auch das Kalkül der polnischen Führung – hätte es sich in so einen Vasallenstatus der Abhängigkeit vom Deutschen Reich begeben und wäre wahrscheinlich so wie mehrere andere Länder in diesem Teil Europas auch als deutscher Vasall an den kommenden Kriegen im Osten beteiligt gewesen",
ist der Historiker Borodziej überzeugt. Dass Hitler bereit und fähig war, sich angrenzende Länder zu unterwerfen, hatte er im März 1938 mit dem "Anschluss Österreichs" unter Beweis gestellt, ein Jahr später mit der Zerschlagung der Tschechoslowakei. Für größere militärische Schläge war das Deutsche Reich inzwischen ebenfalls gut gerüstet: zwar war die Wehrmacht der polnischen Armee zahlenmäßig nur leicht überlegen. Die Ausrüstung und Motorisierung allerdings war wesentlich stärker; das galt auch für die Luftwaffe. So standen 1939 auf deutscher Seite mehr als doppelt so viele Flugzeuge wie auf polnischer Seite bereit. Dennoch glaubten viele Polen den Versicherungen ihrer Regierung, die polnische Armee sei gut gerüstet, erinnert sich Zofia Burchacinska aus Wielun:
"Dass die Deutschen Polen einnehmen und unterwerfen würden? Nein, das haben wir wirklich nicht geglaubt! Wir waren sehr kämpferisch. Unsere Soldaten haben sich aufgeopfert."
Dazu kam das Vertrauen in starke Verbündete, so Wlodzimierz Borodziej:
"Die Polen haben im Sommer 1939 wahrscheinlich in ihrer ganz, ganz großen Mehrheit geglaubt, dass sie zwar nicht unbedingt Deutschland allein besiegen werden, dass sie sich aber effektiv wehren können und haben den ganzen September darauf gewartet, dass Großbritannien und Frankreich gemäß ihren Vertragsverpflichtungen im Westen angreifen. Das wäre dann ein anderer Krieg geworden."
Hitlers Plan: Die Schuld an einem kommenden Krieg sollte bei Polen liegen
Tatsächlich wollte Hitler unbedingt verhindern, dass sich der geplante Krieg mit Polen ausweitet und es zu einem Zweifrontenkrieg kommt. Den am 24. August 1939 unterzeichneten deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, auch bekannt als Hitler-Stalin-Pakt, betrachtete er dementsprechend als großen Erfolg. Außerdem warf er die Propagandamaschine an. Die Schuld an einem kommenden Krieg sollte bei Polen liegen, das die deutschen Vorschläge zu einer friedlichen Lösung abgelehnt habe.
Am 22. August macht Hitler vor den Oberbefehlshabern der Wehrmacht laut Protokoll klar:
"Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht, bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund."
Und weiter:
"Ich werde propagandistischen Anlaß zur Auslösung des Krieges geben, gleichgültig, ob glaubhaft. Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt es nicht auf das Recht an, sondern auf den Sieg. Herz verschließen gegen Mitleid. Brutales Vorgehen. ( ... ) Der Stärkere hat das Recht. Größte Härte."
Fingierte polnische Angriffe
Nur kurze Zeit später sollten die Militärführer unter Beweis stellen, dass sie verstanden hatten. Am Mittag des 31. August erteilte Hitler die "Weisung Nr. 1 für die Kriegsführung", nachmittags um vier Uhr gab er der Wehrmacht den Marschbefehl. Fingierte polnische Angriffe und Grenzverletzungen in der Nacht auf den 1.September, darunter der Überfall auf die Radiostation Gleiwitz, sollten den Überfall auf Polen rechtfertigen.
Hitlers Ansprache vor dem deutschen Reichstag hörten die Deutschen im Radio um 10 Uhr morgens.
"Ich will dafür sorgen, dass im Osten der Friede an der Grenze kein anderer ist, als wir ihn an unseren anderen Grenzen kennen. [...] ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen! Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken. Wenn aber der Gegner daraus einen Freibrief ablesen zu können glaubt, seinerseits mit umgekehrten Methoden kämpfen zu können, dann wird er eine Antwort erhalten, dass ihm Hören und Sehen vergeht!"
Was folgte, ist bekannt: Polnische Soldaten hätten in der Nacht auf deutschem Gebiet geschossen; seit 5.45 Uhr würde nun zurückgeschossen und so weiter. Für Polen war die Bilanz des ersten Kriegstages verheerend. Eine Auslandssendung des polnischen Rundfunks vom Abend des 1. September:
"Die deutsche Luftwaffe und die Armee sind in polnisches Hoheitsgebiet eingefallen ohne entsprechende Kampferklärung. Am frühen Morgen griff die deutsche Luftwaffe eine Reihe von Städten in ganz Polen an. Zeitgleich zu den Luftangriffen haben deutsche Truppen die Grenze verletzt und an mehreren Stellen überschritten. In den Grenzgebieten wird gekämpft. In Danzig wurden drei Angriffe auf die Westerplatte abgewehrt."
Die Westerplatte – kaum einem anderen Kriegsschauplatz in Polen kommt bis heute eine derart hohe Symbolkraft zu. Sie gilt vielen noch immer als der Ort, an dem der Zweite Weltkrieg begann. Am 1. September frühmorgens um 4.47 Uhr wurde das polnische Munitionsdepot auf einer Halbinsel bei Danzig vom deutschen Schulschiff Schleswig-Holstein unter Beschuss genommen. Etwas mehr als 200 polnische Soldaten leisteten dem Angriff Widerstand – sieben Tage lang. Ein Verteidigungskampf, der zum Mythos wurde.
"Militärisch haben diese sieben Tage keinen Sinn gemacht. Von Anfang an war klar, dass von polnischer Seite niemand der Westerplatte zu Hilfe kommen kann. Es war ein Symbol für den Widerstand und so ist es auch von der Propaganda genutzt worden und es steht eigentlich ausschließlich für Heroismus, weil, wie gesagt: Chancen auf einen Sieg hatten die polnischen Soldaten auf der Westerplatte von der ersten bis zur letzten Stunde keine."
Doch nicht nur die Verstärkung der Soldaten auf der Westerplatte durch eigene Armee-Einheiten bleibt aus. Auch Polens Verbündete, England und Frankreich, kommen nicht zur Hilfe. Dabei gibt es zunächst Grund zur Hoffnung. Neville Chamberlain, der britische Premier, am 3. September in einer Radioansprache an die Bürger Großbritanniens:
"Ich spreche zu Ihnen vom Kabinettzimmer in der Downing Street Nummer 10. Heute Morgen überreichte der britische Botschafter in Berlin der deutschen Regierung ein Schreiben, in dem es heißt: Sollte Deutschland nicht bis 11 Uhr erklären, seine Truppen aus Polen abzuziehen, dann würde Krieg zwischen uns herrschen. Ich muss Ihnen nun mitteilen, dass kein solcher Schritt erfolgt ist und folglich befindet sich dieses Land im Krieg mit Deutschland. Sie können sich vorstellen, welch ein bitterer Schlag es für mich ist, dass mein langer Kampf, den Frieden zu erhalten, gescheitert ist."
Polens Verbündete führen sogenannten Sitzkrieg
In Polen wird die Nachricht von der britischen und kurz darauf von der französischen Kriegserklärung an Deutschland mit Begeisterung aufgenommen. Das Polnische Radio berichtet vor Ort:
"Jubelnd ziehen Massen von Warschauern vor die Botschaften der Verbündeten, Hochrufe ertönen, Freudentränen fließen."
Doch bald müssen die Polen erkennen, dass die Verbündeten keine Offensive im Westen beginnen, um damit die polnische Armee zu entlasten. Stattdessen führen sie einen sogenannten "Sitzkrieg". Man hofft, zu einem späteren Zeitpunkt militärisch schlagkräftiger zu sein. Damit ist die Lage für Polen aussichtslos.
Am 17. September rückt die Rote Armee in Ostpolen ein. Am 6. Oktober, rund einen Monat nach dem deutschen Überfall, kapitulieren die letzten polnischen Truppen. Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei ermorden im Windschatten der Wehrmacht gezielt Zehntausende Angehörige der polnischen Intelligenz; Ziel Hitlers ist es, den polnischen Staat und seine Gesellschaft zu vernichten. Bis 1945 sterben rund 15 Prozent der polnischen Bevölkerung, darunter etwa drei Millionen polnische Juden.
Umso wichtiger ist es für viele Polen bis heute, die Erinnerung an Widerstand und Heldenmut wach zu halten. Der verzweifelte Verteidigungskampf auf der Westerplatte oder der Warschauer Aufstand von 1944 – das Gedenken daran ist beinahe heilig. Wer an der heroischen Legende kratzt, die Sinnhaftigkeit des Widerstands hinterfragt, ist auch heute noch schnell als Nestbeschmutzer ausgemacht. Noch sensibler fällt die Reaktion aus, wenn der Verdacht aufkommt, Deutschland wolle die Vergangenheit umdeuten, etwa wenn es um die Themen Vertreibung und Bombenkrieg geht. Wlodzimierz Borodziej:
"Die Polen schauen sehr aufmerksam auf die öffentliche Debatte in Deutschland, ob die sich nicht möglicherweise in die Richtung entwickelt, dass eigentlich alle Opfer des Zweiten Weltkriegs waren und insofern alle gleich sind."
Dazu kommt ...
"... dass aus deutscher Sicht dieser Überfall auf Polen und die folgenden Wochen keine große Rolle spielen – im Unterschied zu Polen im Gedächtnis, weil für die Deutschen die Ostfront ja eigentlich am 22. Juni 1941 beginnt und dann eben mit dem Sieg der Roten Armee im April, Mai '45 endet. Dass es da vorher eine Ostfront gegeben hat 1939, spielt in der deutschen Erinnerung eine nicht besonders ausgeprägte Rolle."
Für Zofia Burchacinska aus Wielun allerdings hat der September 1939 alles verändert. Gemeinsam mit ihrer Mutter floh sie vor den Deutschen gut 2.000 Kilometer Richtung Osten; ein wenig später dann nach Warschau, wo der ältere Bruder lebte und sie eines der geheimen polnischen Gymnasien besuchte. 1944 wurde ihr Bruder beim Warschauer Aufstand getötet. Ein Verlust, den sie nicht verwinden kann.
"Ich frage mich heute noch: Die Deutschen sind doch intelligente Menschen. Ihr habt so viele ausgezeichnete Persönlichkeiten, wie hat Hitler euch rumgekriegt? Er hat euch schließlich alle rumgekriegt – abgesehen von ein paar Ausnahmen."
Bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Kriegsbeginn vor 75 Jahren hat Zofia Burchacinska an diesem Montagmorgen wieder Blumen niedergelegt – wie jedes Jahr. Dort, wo die ersten Bomben einschlugen und wo früher das Krankenhaus von Wielun stand. Mit dabei: Eine kleine Gruppe von Deutschen aus Dresden, die seit ein paar Jahren regelmäßig nach Wielun reist; für Zofia Burchacinska inzwischen so etwas wie Freunde – trotz allem.