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100. Geburtstag
Der geniale Physiker Richard Feynman

Richard Feynman galt als ein ebenso genialer wie unkonventioneller Physiker. Wie kein anderer verstand er es, Laien und Studenten für die Physik zu begeistern. 1965 (*) erhielt er den Nobelpreis für Physik. Vor 100 Jahren, am 11. Mai 1918, kam er in New York zur Welt.

Von Dirk Lorenzen |
    Das James-Webb-Weltraumteleskop brauchte weitere Tests vor dem Start.
    Das James-Webb-Weltraumteleskop brauchte weitere Tests vor dem Start. (NASA)
    "Es gab eine Zeit, als es hieß, nur zwölf Menschen verstünden die Relativitätstheorie. Ich glaube nicht, dass es jemals eine solche Zeit gab. Auf der anderen Seite bin ich überzeugt, dass niemand die Quantenmechanik versteht." Dies sagte kein Geringerer als Richard Feynman, der 1965 (*) den Physiknobelpreis erhalten hat – für seine Arbeiten über die Quantenfeldtheorie.
    Richard Feynman war ein ebenso genialer wie unkonventioneller Physiker. Heute vor 100 Jahren kam er in Far Rockaway zur Welt, einem Viertel im New Yorker Bezirk Queens.
    Wie kein anderer verstand er es, völlig uneitel Laien und Studenten für die Physik zu begeistern. Die legendären Feynman-Vorlesungen haben auch als Buch ganze Generationen von Physikern und Astronomen geprägt. Seine Studenten ermunterte er zu ständigem Zweifel, weil nur durch Zweifel neue Fragen auftauchten.
    Richard Feynman hat mit einer speziellen Art der Zeichnung Reaktionen von subatomaren Teilchen dargestellt, wie sie etwa auch im Innern von Sternen ablaufen. Diese Feynman-Diagramme sind heute Standard in der Physik.
    Nach dem Unglück des Space Shuttle Challenger 1986 war er das kritischste Mitglied der Untersuchungskommission. Mit der NASA ging er hart ins Gericht.
    Zwei Jahre später ist der so humorvolle und weit über sein Fach hinaus geschätzte Physiknobelpreisträger im Alter von 69 Jahren in Los Angeles gestorben. Auch 30 Jahre danach sind seine Vorlesungsbücher vielbeachtete Klassiker.
    * In der ursprünglichen Fassung hieß es, Feynmann habe den Nobelpreis 1975 erhalten. Richtig ist 1965. Wir haben den Fehler korrigiert. Das Audio entspricht weiterhin der Sendefassung.