100. Geburtstag des Tenorsaxofonisten Dexter Gordon
Flammende Erzählungen und sanfte Balladen

Geboren am 27. Februar vor einhundert Jahren in Los Angeles, spielte Gordon bereits als 17-Jähriger in der Band von Lionel Hampton. Mit Anfang zwanzig ging er nach New York, wo er auf die Bebop-Elite traf und seine Spielweise in hitzigen Duellen, den sogenannten Tenor Battles, individuell ausformte.

Nachdem ihn Suchtprobleme aus der Bahn geworfen hatten, lief er Anfang der sechziger Jahre zur Hochform auf. Seine damals für das Label "Blue Note" aufgenommenen Platten zählen zu den Meisterwerken des Jazz. Bald darauf ging er nach Europa, wo er vierzehn Jahre verbrachte und zu einer entspannteren Lebensweise fand. Das 1976 aufgenommene Album "Homecoming" dokumentierte seine gefeierte Rückkehr in die USA. 1986, vier Jahre vor seinem Tod, engagierte ihn der Regisseur Bertrand Tavernier als Hauptdarsteller für den Film "Round Midnight". Dexter Gordon begriff den Streifen als „Tribut an all die Musiker, die ihr Leben für diese Musik gaben.“ Und er fügte hinzu: „Ich bin einer von ihnen.“