Wenn Komponisten Musik auf der Straße hören und in den Konzertsaal bringen, wird sie vorher piekfein gemacht – und ist dann oft kaum noch wiederzuerkennen. So ist es dem Ragtime und dem Blues ergangen, dem Jazz und der europäischen Folklore. Ein Tango von Astor Piazzolla dagegen riecht immer noch nach Kneipe und schummrigem Tanzlokal, ist rau, leidenschaftlich und ein bisschen frivol. Mit seinem "Tango Nuevo" hat der 1992 verstorbene Argentinier Piazzolla das wohl wichtigste musikalische Erbe seines Landes künstlerisch veredelt und zugleich dessen Ursprung bewahrt. Dafür wurde Piazzolla lange beschimpft und ausgegrenzt. Heute ist kaum vorstellbar, wo der Tango ohne ihn wäre.
Astor Piazzolla
Fuga y Misterio
Fuga y Misterio
"Tres Tangos Sinfonicos" für Bandoneon und Orchester
Konzert für Bandoneon, Klavier, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester
Alfred Schnittke
"Polyphonischer Tango" für Kammerorchester
"Polyphonischer Tango" für Kammerorchester
Igor Strawinsky
Tango
Tango
Per Arne Glorvigen, Bandoneon
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Frank Strobel
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Frank Strobel
Aufnahme vom 12.3.2021 aus der Haus des Rundfunks Berlin