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100. Geburtstag von John F. Kennedy
Der Präsident für den Mond

Vor hundert Jahren kam John F. Kennedy zur Welt. Kein anderer US-Präsident hat die Raumfahrt so stark geprägt wie er. Er war noch keine drei Monate im Amt, als mit Juri Gagarin der erste Mensch die Erde umkreiste.

Von Dirk Lorenzen |
    US-Präsident John F. Kennedy (rechts) mit Wernher von Braun.
    US-Präsident John F. Kennedy (rechts) mit Wernher von Braun. (NASA)
    Der Flug Gagarins schockierte die Vereinigten Staaten viel mehr als der Start des ersten Satelliten "Sputnik" einige Jahre zuvor. Und nur Wochen später scheiterte eine vom US-Geheimdienst unterstützte Invasion Kubas.
    John F. Kennedy versuchte der verunsicherten Nation ein Ziel vorzugeben, um die Sowjets endlich zu schlagen. In seiner legendären Rede Ende Mai 1961 schwor er die US-Bevölkerung darauf ein, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück zur Erde zu bringen.
    "Competition", Wettbewerb, war in den folgenden Jahren der prägende Begriff in Politik, Wissenschaft und Technik. Doch John F. Kennedy erlebte nicht mehr, wie sein Traum in Erfüllung ging. Zweieinhalb Jahre nach der Mondrede wurde er Opfer eines Attentats.
    Viele Präsidenten versuchten vergeblich, ähnliche Spuren zu hinterlassen. Ronald Reagan etwa verlangte, binnen eines Jahrzehnts eine Raumstation zu errichten – das Ziel wurde weit verfehlt. George Bush senior wollte Astronauten zum Mars fliegen lassen, versäumte aber eine klare Zeitvorgabe. Das Projekt ist längst vergessen, ebenso wie die unausgegorenen Raketenpläne seines Sohnes.
    Dagegen ist John F. Kennedy in der Raumfahrt bis heute präsent. Erfolgten die ersten Raketenstarts in Florida einfach von Cape Canaveral aus, so heißt der Weltraumbahnhof dort schon seit langem Kennedy Space Center.