"Die Juden haben die ganze Nacht ihrer Geschichte hindurch nicht aufgehört, diesen königlichen Traum zu träumen: 'Übers Jahr in Jerusalem!' ist unser altes Wort. Nun handelt es sich darum zu zeigen, dass aus dem Traum ein tagheller Gedanke werden kann." (Theodor Herzl, Der Judenstaat)
Es sind kühne Worte, die der Wiener Journalist Theodor Herzl 1895 in seinem Buch "Der Judenstaat" niederschreibt. In einer Zeit des nationalen Überschwangs, als überall in Europa der Wunsch nach einer eigenen Nation gewaltige politische Kräfte freisetzt.
Das Jahr der deutschen Reichsgründung liegt noch nicht lange zurück, Italien hat sich im Risorgimento gefunden. Die Idee einer eigenen Nation reift auch unter den Juden. Vor allem in Osteuropa schlägt ihnen vielerorts blanker Hass entgegen, der sich wiederholt in Pogromen entlädt. Viele suchen ihr Heil in der Auswanderung nach Amerika. Doch auch im Westen ist das Ringen um die Emanzipation immer wieder von Rückschlägen geprägt.
"Wenn es den Juden unmöglich gemacht wird, sich innerhalb anderer Nationen zu verwirklichen, so müssen sie die Errichtung eines eigenen Nationalstaates anstreben, um gleich unter Gleichen zu sein." (Theodor Herzl, Der Judenstaat)
Eine jüdische Nation zu kreieren, schien damals eine unerhörte Vorstellung. Gab es denn überhaupt ein jüdisches Volk? Und wo sollte dieser Staat sein?
Ofer Waldman wuchs in Jerusalem auf. Seit einigen Jahren lebt der Journalist in Berlin und leitet hier die Deutschlandsektion des New Israel Fund, einer führenden Plattform für zivilgesellschaftliche NGOs in Israel.
"Wenn ich in einem Café in Wien sitze, da habe ich auch wunderschöne Bilder im Kopf. Natürlich war Herzl ein unvorstellbarer Visionär. Und natürlich muss man auch Herzl im Geiste seiner Zeit verstehen. Das heißt, die Nationalbewegungen des 19. Jahrhunderts - und die zionistische Bewegung ist nun mal Teil dieser Bewegungen -, man könnte fast sagen, Israel ist auch ein Nachfolgestaat der k.u.k. Monarchie, in der Hinsicht."
"Ein frühes Gründungsdokument für die jüdische Staatlichkeit"
Zum Erstaunen der Zeitgenossen nimmt Herzls Träumerei nur 20 Jahre später schon erste konkrete Gestalt an. Mitten im Ersten Weltkrieg gerät sie als ernsthafte politische Frage von enormer geostrategischer Tragweite aufs Tableau der Großmächte. Am 2. November 1917 richtet der britische Außenminister Arthur James Balfour einen Brief an Lord Walter Rothschild, einen führenden Vertreter der britischen Zionisten:
"Die Regierung seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern infrage stellen könnte."
Ein Paukenschlag. Wurde die zionistische Idee einer "jüdischen Heimstatt" auf dem Boden des biblischen Israels noch wenige Jahre zuvor für Fantasterei gehalten, erkennt nun zum ersten Mal eine Großmacht diesen Wunsch als legitimes politisches Ziel an. Ein großer diplomatischer Erfolg für die zionistische Bewegung.
Er verdankt sich nicht zuletzt dem unermüdlichen Engagement Chaim Weizmanns, des späteren Präsidenten der zionistischen Weltorganisation, der als Chemiker dem Empire wichtige Kriegsdienste leistet. Dank seiner glänzenden Kontakte in führende politische Kreise Londons ist er einer der wichtigsten Köpfe der zionistischen Bewegung. Monatelang hatten beide Parteien zuvor um ein solches Dokument gerungen. Dazu der Historiker Michael Brenner:
"Es gibt schon einen relativ großen Konsens darüber, dass die Balfour Deklaration so eine Art frühes Gründungsdokument für die jüdische Staatlichkeit war. Was manchmal übersehen wird, ist das Vage dieser Deklaration, dass da nicht von Staat die Rede ist. Und dass da nicht die Rede davon ist,. was die Grenzen dieses Territoriums sind. Das übersieht man gerne."
Palästina ist damals nur eine von vielen Provinzen des untergehenden Osmanischen Reiches. Eine rückständige Gegend, in der Großgrundbesitzer das Sagen haben. Doch der Nahe Osten ist längst zum Spielball europäischer Interessen geworden. Frankreich und Großbritannien bedienen sich aus der Konkursmasse des Osmanischen Reiches und teilen im geheim ausgehandelten Sykes-Picot-Abkommen ein Jahr zuvor das riesige Gebiet untereinander auf. Palästina fällt den Briten zu.
Die Balfour Declaration war eingebettet ins europäische Mächtekonzert, sagt der Heidelberger Politologe Johannes Becke. Was sie jedoch genau meinte, welches Gebiet Palästina umfassen sollte, welchen politischen Status eine jüdische Heimstätte hätte, all das blieb offen.
"'Jewish National Home', jüdische Heimstätte, das könnte vieles sein. Das könnte eine autonome Provinz sein. Das könnte eine Minderheit sein, mit politischen Rechten, vielleicht mit sprachlichen Rechten. Das könnte Teil einer Föderation sein. Anfangs waren weder die Grenzen dieses Territoriums klar, noch der interne Aufbau. Und die Briten hatten verschiedenen Akteuren Versprechen gemacht in der Region. Der arabischen Nationalbewegung und der jüdischen Nationalbewegung. Und ich glaube, die Idee einer jüdischen nationalen Heimstätte war eine Kompromissformel, mit der die Briten sich möglichst viel Handlungsfreiheit in den nächsten Jahren sichern wollten."
Diskurse, Visionen und die Enge des Tempelbergs
Bereits 1915 hatte Weizmann dem damaligen Schatzkanzler Lloyd George einen Entwurf für eine jüdische Heimstatt in Palästina vorgelegt. Weizmann sah sich im Einklang mit britischen Interessen, könne doch eine jüdische Präsenz in Palästina dem Empire dienlich sein. Für die Palästina-Politik des Königreiches spielte, so der Münchner Historiker Michael Brenner, bei aller geostrategischen Überlegung noch ein weiteres Motiv eine wichtige Rolle:
"Was man nicht ganz außer Acht lassen kann, dass es auch unter führenden englischen Politikern christlich-religiöse Vorstellungen gab, die davon träumten, dass die Juden ihr ,Heiliges Land' zurückerhalten."
Auf jüdischer Seite gab es indes nicht nur unter Religiösen Vorbehalte, sondern auch unter jenen Juden, die auf eine Assimilation in die europäischen Gesellschaften setzten und sich als jüdische Staatsbürger des jeweiligen Landes verstanden. Es war eine grundsätzliche Auseinandersetzung um die Frage des jüdischen Selbstverständnisses. Michael Brenner sagt:
"Die ganze Problematik liegt daran, dass das Wort 'Jude' schon eine religiöse und eine nationale Komponente beinhaltet."
Der innerjüdische Diskurs zur Idee einer Heimstatt in Palästina war so vielfältig und bunt wie die gesamte zionistische Bewegung, mit teils sich heftig widersprechenden Meinungen. So lehnten Teile der Orthodoxie den Zionismus als säkulare Bewegung ab. Andere hingegen interpretierten den Zionismus nationalreligiös. Oder ganz säkular und sozialistisch.
Was die unterschiedlichen Strömungen einte, war eine Wiederentdeckung des Judentums, sagt Michael Brenner. Ein Judentum als Nation, weniger als Religion, wozu auch eine Bindung an das Land der Vorväter zählte. Herzl ging es um einen liberalen, europäisch geprägten Staat, in dem Juden Zuflucht finden konnten. Ofer Waldman sagt:
"Herzl schreibt, in seinem Wiener Café sitzend, er schreibt, dass er auf dem Ölberg steht, er sieht, wie die Al Aqsa-Moschee glänzt, wie aber auch unser dritter Tempel glänzt. Wie hat er das genannt? Palast der Nationen. Also, der hat sich vorgestellt, dass die UNO in Jerusalem sitzt. Also Friedenspalast oder irgend sowas. Aber wie gesagt, in einem Wiener Café klingt das alles wunderbar. Aber wenn man in Jerusalem ist, man sieht, da ist kein Platz, der Tempelberg ist ein kleiner Platz, der ist sehr begrenzt und da passen diese ganzen Visionen nicht hinein."
Ein abstrakter Wunsch
Es sind Fragen zur Identität des 50 Jahre nach Herzl gegründeten jüdischen Staates, die schon hier, im Kriegsjahr 1917, angelegt sind. Der Journalist Ofer Waldman:
"Ich würde sagen, schon vor 100 Jahren stand man vor der gleichen Problematik, die man heute hat: Was ist Israel? Ist das ein jüdischer Staat? Ein demokratischer Staat? Gibt es eine Spannung, einen Widerspruch? Ich persönlich sage: Nein, das ist eine produktive Spannung. Beide Teile dieser Definition haben Geltung. Für mich ist die Existenz Israels genauso wichtig als jüdischer wie auch als demokratischer Staat. Denn ein Israel, dass kein demokratischer Staat ist, übersieht oder missachtet die Rechte von 20 Prozent der Staatsbürger, nämlich jener vor allem palästinensischer Herkunft."
Chaim Weizmann besaß ein gutes Gespür für die Stimmung unter den europäischen Juden, die, wenn schon der Gedanke eines eigenen Staates Realität werden sollte, mit einer gewissen Selbstverständlichkeit an die alte Sehnsucht nach Zion, dem Land der Vorväter und des zerstörten Tempels anknüpften. Michael Brenner sagt:
"Über Jahrhunderte haben Juden immer wieder in ihren Gebeten, dreimal täglich, den Wunsch geäußert, in das wiederaufgebaute Jerusalem zurückzukehren."
Unter dem britischen Mandat, das Großbritannien 1922, nach dem gewonnenen Krieg, für die Dauer von 26 Jahren vom Völkerbund für Palästina erhielt, entstanden nach und nach jüdische Infrastrukturen. Politische, kulturelle, wissenschaftliche Institutionen wie die Hebräische Universität in Jerusalem oder das Technion in Haifa. Anfangs gab es aber durchaus noch Pläne für jüdisch-palästinensische Institutionen. Von einem gemeinsamen Parlament, Polizei, Militär war die Rede. Pläne, die schon bald Makulatur werden.
"Verrat an den arabischen Interessen"
Ganz anders sah es auf arabischer Seite aus, wo es nicht nur Konflikte zwischen muslimischer Mehrheit und christlicher Minderheit gab. Johannes Becke sagt:
"Wir haben eher religiöse Institutionen, aber kein säkulares Parlament. Wir haben vor allem eine noch sehr osmanisch ausgebildete Elite aus reichen Landbesitzern, die sich gar nicht sicher sind, wie ein eigener Staat aussehen soll. Ob man sich Großsyrien anschließt, ob man sich Jordanien anschließt, ob man ein eigener Staat werden möchte. Und die palästinensische Elite wandert entweder sehr früh aus oder wird von den Briten ins Exil gezwungen. Das heißt, all die Elemente von Staatlichkeit, auch von Demokratie, die auf jüdischer Seite sehr früh aufgebaut worden sind, werden auf palästinensischer Seite erst sehr viel später aufgebaut. Eigentlich erst in den 60ern, frühen 70ern."
Die Briten versprechen den Arabern im Hussein-McMahon-Briefwechsel von 1915/16 ein eigenes Großreich, nicht zuletzt als Dank für die Unterstützung im Kampf gegen das Osmanische Reich. Großbritannien verfolgt dabei aber ganz eigene imperiale Interessen, meint die Historikern Angelika Timm:
"Wenn man die Hussein-McMahon-Korrespondenz sich anschaut, dann ist daraus in gewisser Weise, nicht hundertprozentig ausformuliert, eine Zusicherung zur Schaffung eines arabischen Großreiches zu sehen. Und wenn man das wörtlich nimmt, dann war das natürlich ein Verrat an den arabischen Interessen. Aber nicht in erster Linie durch die Balfour-Declaration, sondern ich glaube in erster Linie durch das Sykes-Picot-Abkommen."
Schließlich sieht London jedoch nur mehr zu, wie sich in den 1920/30er Jahren die Spannungen zwischen Juden und Arabern in Palästina verschärfen. Ausgerechnet in dem Moment, als die jüdische Gemeinschaft Europas immer mehr in Bedrängnis gerät, schließt London mit dem Weißbuch von 1939 die Tore für die jüdische Einwanderung nach Palästina. Vorangegangen waren drei Jahre einer blutigen arabischen Revolte gegen die sich entwickelnde jüdische Präsenz.
"Ein Staat des jüdischen Volkes"
So denkt die Mandatsmacht über eine Teilung nach, wie sie die Peel-Commission im Juni 1937 vorschlägt. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus.
Als die gerade erst gegründete UN im November 1947 ihren Teilungsbeschluss für Palästina verfasst, hat sich die Dringlichkeit eines jüdischen Staates auf dramatische Weise verändert. Viele zionistische Politiker sehen den Holocaust jedoch eher als Rückschlag im Kampf für die Errichtung eines jüdischen Staates, sagt der Historiker Michael Brenner:
"In ihren Augen und den Augen auch anderer Zionisten hat nicht der Holocaust das Recht der Juden auf einen eigenen Staat begründet. Das Recht hat es vorher gegeben. Für die Weltgemeinschaft hat das erst die Augen geöffnet, dass die Juden kein Zuhause haben. Zumindest die, die in einem jüdischen Staat wohnen möchten. Aber das war den Zionisten natürlich vorher schon klar."
50 Jahre nach Herzls Vision wurde aus der vagen Idee tatsächlich staatliche Realität. Wenn auch auf äußerst schwachen Füßen. Denn die arabischen Staaten lehnen den UN-Teilungsbeschluss ab und erklären dem jungen jüdischen Staat den Krieg. Doch Israel siegt im Unabhängigkeitskrieg von 1947/48. Es kam zur Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser und in den nachfolgenden Jahren zur Einwanderung Hunderttausender sefardischer Juden, die aus vielen arabischen Ländern vertrieben worden waren.
Ist dieser Staat die Verwirklichung der uralten Sehnsucht nach Zion? Über die Konstruktion des Staatsgebildes gibt es von Beginn an heftige Kontroversen, sagt Johannes Becke:
"Wir haben das Grundproblem, dass viele Fragen der Trennung von Religion und Staat bewusst bei der Staatsgründung nicht entschieden worden sind. Wir lagern all diese Konflikte in die Zukunft aus. Es gibt einen Status Quo, auf den wir uns einigen, die staatlichen Institutionen halten Speisegebote ein, Ultraorthodoxe müssen nicht zur Armee. Viele dieser Fragen tauchen heute wieder auf."
"Der Staat Israel hat sich von Anfang an als ein jüdischer und demokratischer Staat definiert. Das heißt, ein jüdischer Staat nicht im religiösen Sinne, sondern als ein Staat des jüdischen Volkes. Also ein Staat aller Juden, egal ob sie religiös sind oder nicht religiös sind, egal ob sie aus Europa, Afrika oder dem Nahen Osten stammen. Eine Heimstätte, so wie sie ursprünglich ja schon hieß, für das gesamte jüdische Volk",
sagt der Historiker Michael Brenner. Eine entscheidende Zäsur für die Identitätsfragen ist das Jahr 1967, als Israel im Sechs-Tage-Krieg die Westbank und Ostjerusalem erobert. Angelika Timm sagt:
"Mit dem Sechs-Tage-Krieg, mit der Besetzung großer arabischer, palästinensischer Territorien beginnt sich Israel zu verändern. Sie Entwicklung der israelischen Gesellschaft nach rechts, sprich weg auch von demokratischen Werten beginnt 1967. Wenn ich die Memoiren von Ben Gurion richtig lese, dann hat er eigentlich nicht Interesse geäußert, dass die Klagemauer erobert oder besetzt gehalten wird. Weil er war als Sozialdemokrat ein Politiker, der gerade diese Verbindung von Religion und Staat abgelehnt hat."
Israel als Brücke
Die Frage, als was sich Israel selbst definiert, berührt aber vor allem das Verhältnis zur arabischen Minderheit, immerhin gut 20 Prozent der Bevölkerung. Für den Politologen Johannes Becke hat Israel heute wenig gemein mit dem, was Herzl einst vorschwebte:
"Herzls Idee, das jüdische Wien in den Nahen Osten zu verpflanzen, das Projekt ist gescheitert. Israel grenzt sich in seiner Selbstfindung ein gutes Stück weit ab vom jüdisch-diasporischen Leben."
Ofer Waldman kritisiert, dass das derzeitige Israel immer mehr von einem israelischen Staat zu einem Staat für das jüdische Volk werde.
"Was bedeutet es, was ist es, Jude zu sein? Ist das eine religiöse Bezeichnung? Ist das eine ethnische Bezeichnung? Ist das eine nationale Bezeichnung? Das ist die Frage! Was bedeutet es, Jude zu sein? Das heißt, leider ist die religiöse Identität in Israel oft ein Ersatz oder schlimmer sogar eine Brücke zu nationalen Fragen. Ich bin Jude, das heißt, ich habe einen nationalen Anspruch auf das Land. Ich bin Muslim, deswegen habe ich einen nationalen Anspruch oder einen territorialen Anspruch auf Jerusalem, auf den Tempelberg. Es ist eine explosive Mischung, wenn religiöse Fragen zu Nationalfragen werden, zu ethnischen Fragen, zu territorialen Fragen, zu Rechtsfragen. Ich habe keine eindeutige Antwort, soll Israel ein jüdischer Staat sein oder soll Israel ein demokratischer Staat sein? Er soll jüdisch und demokratisch sein."
Vor 100 Jahren ging die Hoffnung auf eine jüdische Heimstätte aus der europäischen Sehnsucht nach nationaler Selbstbestimmung hervor. Heute, sagen manche, ende in Israel die westliche Welt. Eine Art Check Point Charly des 21. Jahrhunderts. Ofer Waldman sagt:
"Wir haben zwei Möglichkeiten, auf Israel zu schauen: der innere Blick von Israel aus und auch der Blick von Europa aus. Wir können tatsächlich Israel als einen Check Point Charly verstehen, als eine Grenze, eine Frontier. Wir können Israel als eine Brücke verstehen. Und wie Israel in 20 Jahren aussieht, wird sich danach entscheiden, ob Israel es schaffen würde, statt einer Mauer eine Brücke zu werden. Wenn wir als israelische Zivilgesellschaft es schaffen würden, inklusiv und nicht exklusiv zu sein. Also das Wort ,und' überall in unserem Selbstverständnis zu akzeptieren, auch zu zelebrieren als eine wahrlich heterogene, pluralistische Gesellschaft, wo das Wort und herzlich willkommen ist."