Er müsse sehr an der Oberfläche bleiben, um den Zuschauern das Spiel näher zu bringen, sagte NFL-TV-Experte Patrick Esume im Dlf. Deswegen müsse er sich bei der Kommentierung auch immer wieder bremsen, ansonsten drohen die Zuschauern schnell den Anschluss zu verlieren.
Er könne darum nicht so sehr ins Detail gehen, wie er es gerne möchte, aber mittlerweile habe man eine Stammzuschauerschaft gewonnen, der man nicht mehr alles von auf Null neu erklären müsse.
"Schach mit lebenden Figuren"
Mit Fußball sei American Football nicht zu vergleichen, sagte der Buchautor und American-Football-Trainer. Fußball sei in erster Linie kein Taktik- und Strategiespiel, American Football eher "Schach mit lebenden Figuren" und auch kein fließendes Spiel, denn die Zeit werde bei Unterbrechungen gestoppt.
Angesprochen auf die extreme Kommerzialisierung und der Verbindungen der NFL zum Showbusiness, sagte Esume, die Amerikaner hätten einen anderen Bezug zu Leistung, Geld und Entertainment als hier in Deutschland. Bezüglich der Dimensionen bei den Gehältern und Transfersummen, geriet Esume allerings auch ins Grübeln. "Die Summen sind fern jeglicher Vorstellungskraft". Wenn auch die Zahlen im Fußball sich in ähnliche Sphären entwickeln würden, sagte er.
Er glaube nicht, dass American Football in Deutschland nur ein Hype sei, er glaube daran, dass die Sportart sich langsam durchsetzen werde. Ein Indiz dafür sei für ihn, dass "ranNFL" von ProSiebenMaxx mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Sportsendung ausgezeichnet worden sei.