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100 Tage Elbphilharmonie
Haben sich die hohen Erwartungen an die Akustik erfüllt?

"Weltklasse geht anders!", titelte eine Zeitung nach der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg, die zu den zehn besten Konzertsälen der Welt zählen möchte. Der Saal klinge überakustisch, sagten Kritiker, Fehler würden auf dem Silbertablett serviert. Musiker, Macher und das Publikum waren und sind aber mehrheitlich begeistert.

Joachim Mischke debattiert mit Manuel Brug |
    Joachim Mischke (l.) streitet mit Manuel Brug
    Joachim Mischke (l.) streitet mit Manuel Brug (imago / picture alliance / dpa / Daniel Reinhardt / Manfred Siebinger / Combo: dradio)
    Haben sich die hohen Erwartungen erfüllt? Darüber streiten, 100 Tage nach der Eröffnung, der Musikkritiker der Zeitung "Die Welt", Manuel Brug, und der Musikkritiker des "Hamburger Abendblatts", Joachim Mischke.
    Die Positionen
    Manuel Brug: "Es wurde ja vor dem Eröffnungskonzert suggeriert, jeder Platz ist gleich gut in diesem Haus. Mutig, dass man mich dann hinters Orchester setzte, hinter die Hörner, ziemlich weit unten. Insbesondere auf diesen Plätzen kann von einer hervorragenden Akustik nicht die Rede sein! Man kann ja die Gesetze der Physik nicht aushebeln: Sängerstimmen, die nach vorne dringen, sind hinter denen einfach nicht gut zu hören. Instrumente, deren Schalltrichter nach vorne gerichtet sind, hört man hinter denen einfach schwieriger. Insofern ist dieses Haus zwar demokratisch ausgerichtet, dass man überall gleich gut sieht, aber man hört eben nicht überall gleicht gut."
    Joachim Mischke: "Ich hatte mehr Glück mit dem Platz als der Kollege, ich saß im oberen vorderen Mittelgebirge, aber das Eröffnungskonzert war aber ein haariger Abend, das Orchester spielte ja auch zum ersten Mal darin. Auch ich habe eine Bandbreite von Qualität gehört, was schon mit dem Saal an sich zu tun hat, aber auch mit dem Orchester. Der Raum bildet im Guten wie auch im nicht so Guten alles ab. Der Saal ist sehr klar und transparent und ein gutes Trainingslager für jedes Orchester. Man muss lernen, mit ihm umzugehen. Der Raum ist nach wie vor ein work-in-progress."