Sie ist 1999 von Raubgräbern in Sachsen-Anhalt entdeckt worden. Erst drei Jahre später kam sie in die Hand von Fachleuten - da waren alle direkten Spuren, die ihr Alter verraten könnten, unrettbar verloren.
So ließ sich nur indirekt ermitteln, dass die Scheibe wohl etwa 3700 Jahre alt ist. Damit wäre sie die weltweit älteste bekannte Darstellung des Himmels. Nach einer Theorie ist sie eine Merkhilfe, um mit Schaltmonaten den Mondkalender im Takt mit dem Sonnenlauf zu halten.
Doch jetzt zweifeln zwei Forscher den genauen Fundort und das Alter an. Nach Analyse aller Veröffentlichungen und Gerichtsakten kommen sie zu dem Schluss, dass die Himmelsscheibe "nur" rund 2500 Jahre alt ist.
Die Kritiker bemängeln, dass längst nicht alle Daten für die Allgemeinheit zugänglich seien. Tatsächlich ist bis heute keine komplette Röntgenaufnahme der Himmelsscheibe veröffentlicht, nur ein kleines Teilstück.
In der Astronomie ist ein Verschluss von Daten extrem unüblich. So sind die Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops oder der Europäischen Südsternwarte meist nach einem Jahr für alle zugänglich.
Vielleicht tauschen jetzt auch die Archäologen ihre Daten aus - um zu klären, ob die Himmelsscheibe von Nebra tausend Jahre jünger ist als bisher gedacht.