"11 Freundinnen" beginnt mit Aufnahmen vom ausverkauften Olympiastadion im Juni 2011 in Berlin. 74.000 Zuschauer feierten den ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft mit einer bunten Choreographie und lauten Gesängen. Die La Ola schwappte schon vor dem Spiel durch das Stadion.
Die Kamera zeigt die Spielerinnen wie sie im Spielertunnel stehen. Eine von ihnen ist Bianca Schmidt. Die Potsdamerin ist aufgeregt, denn sie steht vor dem größten Spiel ihrer Karriere.
Auf dem Weg zu diesem Spiel musste Schmidt viele Opfer bringen:
"Viele denken ‘Oh! Ja. Du spielst nur Fußball und is ja ´n tolles Leben.‘ Aber man muss auch mal daran denken, dass man halt wirklich jeden Tag zwei Mal trainiert, abends meist völlig kaputt ins Bett fällt und dann was die normalen Arbeitenden haben, das Wochenende, das fällt ja auch weg."
Bianca Schmidt und drei ihrer Kolleginnen wurden von der Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho begleitet. Dabei stand aber nicht das WM-Turnier im Mittelpunkt wie die Regisseurin erklärt:
"Wir waren beiderseits einig, der DFB und wir, dass wir keinen Turnierfilm machen wie ‘Sommermärchen‘ oder ‘Die besten Frauen der Welt‘. Dass wir ein paar Frauen herauspicken und dann über diese Frauen einen Portraitfilm machen und bis zur WM diese Frauen auch begleiten."
Cho zeigt die Frauen wie sie einerseits in ihren Vereinen und bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft um einen Platz im Kader der Nationalmannschaft kämpfen und andererseits studieren oder im Büro arbeiten. Wie sie backen, die Dusche nach dem Training putzen oder ihre Soldatinnenausrüstung präsentieren.
Das ist oft äußerst amüsant, denn die semiprofessionellen Spielerinnen sind vor der Kamera weniger geschult als ihre männlichen Kollegen, die oft viel erzählen aber wenig sagen.
Doch obwohl die Spielerinnen starke und sympathische Persönlichkeiten sind und hart für ihre Leidenschaft, den Fußball, arbeiten, werden sie aus Sicht von Regisseurin Cho zu schlecht behandelt:
"Ja das ist wirklich unfassbar. Deutschland ist so ein liberales Land in dem wirklich Männer und Frauen emanzipiert sind, aber wenn es um Fußball geht, ist es fast archaisch in diesem Land."
Besonders deutlich wird dies beim Public Viewing, das Cho mit der Kamera begleitet und Frankfurter Fans beim Wechsel zwischen Machogehabe und Freude über die Tore des Nationalteams zeigt.
Aber auch Medienvertreter kommen in ‘11 Freundinnen‘ nicht gut weg, wenn sie zum Beispiel beim Training nicht einmal die Namen der Spielerinnen kennen.
"Ich wollte uns Medienleuten selbst ein bisschen den Spiegel vorhalten, damit wir auch reflektieren wie wir mit dieser WM umgegangen sind."
Vielleicht ist es deshalb auch gut, dass der Film erst jetzt mit einigem Abstand zur WM 2011 in die Kinos kommt. Die Bilder der Weltmeisterschaft sind verblasst und der Zuschauer kann unvoreingenommen beobachten wie nach der anfänglichen Gleichgültigkeit eine Hysterie erwächst auf die die Spielerinnen sich kaum vorbereiten konnten. Das Interesse genießen sie zwar, es hemmt aber auch die Leistung, denn der Druck wird groß. Womöglich ein Hauptgrund für das Ausscheiden der Mannschaft im Viertelfinale, das weder Spielerinnen noch Filmteam erwartet hatten.
Zum Glück für die Filmemacherin brauchte es keinen WM-Titel um dem Film eine besondere Qualität zu geben , denn auch so wird die intensive Wirkung des Mannschaftssports deutlich.
Deshalb passt aus Sicht von Torhüterin Ursula Holl auch der Filmtitel:
"11 Freundinnen‘ ist sicherlich auch so ein bisschen plakativ. Nichts desto trotz kann ich das nur unterstreichen, dass wir tatsächlich alle an einem Strang gezogen haben und alle das gleiche wollten und da auch wirklich gemeinsam ans Ziel wollten."
Ziel der WM war der Gewinn des WM-Titels. Damit sollte der Frauenfußball in Deutschland populärer gemacht werden. Was die WM nicht schaffte kann vielleicht ‘11 Freundinnen‘ unterstützen, denn der Kinogänger wird nach dem Film mehr Verständnis und Respekt für Fußballerinnen haben und das Spiel der Frauen weniger mit dem der Männer vergleichen. Zu verschieden sind die Ausgangspositionen.
Vielleicht kann der Spielfilm sogar dem Frauenfußball dabei helfen weniger dem Männersport nachzueifern. Denn nur so kann der Frauenfußball seine eigene Identität stärken.
Die Kamera zeigt die Spielerinnen wie sie im Spielertunnel stehen. Eine von ihnen ist Bianca Schmidt. Die Potsdamerin ist aufgeregt, denn sie steht vor dem größten Spiel ihrer Karriere.
Auf dem Weg zu diesem Spiel musste Schmidt viele Opfer bringen:
"Viele denken ‘Oh! Ja. Du spielst nur Fußball und is ja ´n tolles Leben.‘ Aber man muss auch mal daran denken, dass man halt wirklich jeden Tag zwei Mal trainiert, abends meist völlig kaputt ins Bett fällt und dann was die normalen Arbeitenden haben, das Wochenende, das fällt ja auch weg."
Bianca Schmidt und drei ihrer Kolleginnen wurden von der Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho begleitet. Dabei stand aber nicht das WM-Turnier im Mittelpunkt wie die Regisseurin erklärt:
"Wir waren beiderseits einig, der DFB und wir, dass wir keinen Turnierfilm machen wie ‘Sommermärchen‘ oder ‘Die besten Frauen der Welt‘. Dass wir ein paar Frauen herauspicken und dann über diese Frauen einen Portraitfilm machen und bis zur WM diese Frauen auch begleiten."
Cho zeigt die Frauen wie sie einerseits in ihren Vereinen und bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft um einen Platz im Kader der Nationalmannschaft kämpfen und andererseits studieren oder im Büro arbeiten. Wie sie backen, die Dusche nach dem Training putzen oder ihre Soldatinnenausrüstung präsentieren.
Das ist oft äußerst amüsant, denn die semiprofessionellen Spielerinnen sind vor der Kamera weniger geschult als ihre männlichen Kollegen, die oft viel erzählen aber wenig sagen.
Doch obwohl die Spielerinnen starke und sympathische Persönlichkeiten sind und hart für ihre Leidenschaft, den Fußball, arbeiten, werden sie aus Sicht von Regisseurin Cho zu schlecht behandelt:
"Ja das ist wirklich unfassbar. Deutschland ist so ein liberales Land in dem wirklich Männer und Frauen emanzipiert sind, aber wenn es um Fußball geht, ist es fast archaisch in diesem Land."
Besonders deutlich wird dies beim Public Viewing, das Cho mit der Kamera begleitet und Frankfurter Fans beim Wechsel zwischen Machogehabe und Freude über die Tore des Nationalteams zeigt.
Aber auch Medienvertreter kommen in ‘11 Freundinnen‘ nicht gut weg, wenn sie zum Beispiel beim Training nicht einmal die Namen der Spielerinnen kennen.
"Ich wollte uns Medienleuten selbst ein bisschen den Spiegel vorhalten, damit wir auch reflektieren wie wir mit dieser WM umgegangen sind."
Vielleicht ist es deshalb auch gut, dass der Film erst jetzt mit einigem Abstand zur WM 2011 in die Kinos kommt. Die Bilder der Weltmeisterschaft sind verblasst und der Zuschauer kann unvoreingenommen beobachten wie nach der anfänglichen Gleichgültigkeit eine Hysterie erwächst auf die die Spielerinnen sich kaum vorbereiten konnten. Das Interesse genießen sie zwar, es hemmt aber auch die Leistung, denn der Druck wird groß. Womöglich ein Hauptgrund für das Ausscheiden der Mannschaft im Viertelfinale, das weder Spielerinnen noch Filmteam erwartet hatten.
Zum Glück für die Filmemacherin brauchte es keinen WM-Titel um dem Film eine besondere Qualität zu geben , denn auch so wird die intensive Wirkung des Mannschaftssports deutlich.
Deshalb passt aus Sicht von Torhüterin Ursula Holl auch der Filmtitel:
"11 Freundinnen‘ ist sicherlich auch so ein bisschen plakativ. Nichts desto trotz kann ich das nur unterstreichen, dass wir tatsächlich alle an einem Strang gezogen haben und alle das gleiche wollten und da auch wirklich gemeinsam ans Ziel wollten."
Ziel der WM war der Gewinn des WM-Titels. Damit sollte der Frauenfußball in Deutschland populärer gemacht werden. Was die WM nicht schaffte kann vielleicht ‘11 Freundinnen‘ unterstützen, denn der Kinogänger wird nach dem Film mehr Verständnis und Respekt für Fußballerinnen haben und das Spiel der Frauen weniger mit dem der Männer vergleichen. Zu verschieden sind die Ausgangspositionen.
Vielleicht kann der Spielfilm sogar dem Frauenfußball dabei helfen weniger dem Männersport nachzueifern. Denn nur so kann der Frauenfußball seine eigene Identität stärken.