US-Baseball
121 Niederlagen: Chicago White Sox spielen schlechteste Saison aller Zeiten

Die Chicago White Sox haben in der Major League Baseball einen Negativ-Rekord gebrochen, der eigentlich unerreichbar schien: In dieser Saison haben sie schon 121-mal verloren und damit die New York Mets abgelöst, die 1962 insgesamt 120 Niederlagen einstecken mussten.

    Baseballspieler Zach DeLoach im schwarzen Trikot der Chigago White Sox fasst sich resigniert an den Kopf.
    Es ist nicht zu fassen: Zach DeLoach von den Chicago White Sox nach der 121. Niederlage seines Teams in dieser Saison. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Duane Burleson)
    Mit dem 1:4 bei den Detroit Tigers holte sich der dreimalige World-Series-Sieger den unrühmlichen Titel, den die Fans mit Buhrufen und Schmähungen wie "Verkauft das Team!" quittierten. Einige Anhänger sollen nach Berichten von US-Medien nur zum Spiel gegangen sein, um beim historischen Negativmoment dabei zu sein. 
    So schlecht wie die Chicagoer, die 1906, 1917 und 2005 die Meisterschaft gewannen, war in der modernen Ära der Liga seit 1901 bislang kein Team. Außer den New York Mets mit ihren 120 verlorenen Spielen waren nur die Detroit Tigers 2003 mit 119 Niederlagen ähnlich erfolglos. Die White Sox, die nach 160 Spielen erst 39 Siege auf dem Konto haben, können ihren Negativrekord weiter ausbauen - zwei Saisonspiele stehen bei ihnen noch an. Bislang umfasst ihre Pleitensaison eine Niederlagenserie von 21 Spielen - das bedeutet die Einstellung des Ligarekords - sowie zwei Niederlagenserien von je 14 Spielen.

    Hohn, Spott und Häme

    In den Medien wird die Mannschaft aus Chicago mit Hohn und Spott überschüttet. Die New York Times kommentierte die Leistung der Sox, die zu den ikonischsten Teams des amerikanischen Nationalsports gehören, mit den Worten: "Hall of Shame", und der Sportsender ESPN nannte es die "Saison der Schande".
    Der Pitcher der White Sox, Garrett Crochet gab unumwunden zu: "Wir haben uns schon früh in diese Lage gebracht. Wir sind einfach nie aus diesem Loch herausgekommen. Wir sind da, wo wir sind, weil wir so gespielt haben, und das ist Mist."
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.