Die Hochschulen gebe es nicht, sagt Bernhard Eitel, der Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, er ist Vorsitzender des sich in Gründung befindenden Vereins der German U15.
"Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, sondern sie haben unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Potenziale und Kompetenzen in einer arbeitsteiligen deutschen Wissenschaftslandschaft. Das bedeutet aber auch für uns, für die U15, dass wir fordern, in Gesetzgebungsverfahren bei Aufgabenverteilung mit Blick auf Förderinstrumente diese Arbeitsteilung stärker in den Blick zu nehmen."
Bernhard Eitel kommt schnell zur Sache.
"Wir haben bisher unsere Probleme durch gewaltige Effizienzsteigerungen halbwegs vertuschen können. Ich behaupte, die deutschen Universitäten sind mit die effizientesten der Welt. Aber wir sind an der Effizienzgrenze. Jetzt geht's ans Eingemachte. Und wir haben keine Möglichkeiten mehr, unsere ständigen Mittelverluste weiter zu kompensieren. Deshalb sind wir bereit, über alle intelligenten Modelle zu sprechen, aber noch mal: Am Ende brauchen wir mehr Geld."
Die Gruppe der 15 forschungsstarken Universitäten sieht sich vor dem Hintergrund ähnlicher Zusammenschlüsse im Ausland, in den Niederländen etwa oder in Kanada.
Von den ingenieurwissenschaftlich-technisch geprägten Universitäten grenzt man sich ab; Aufnahmekriterien der German U 15 seien gewesen: innovative Forschungsleistungen mit internationaler Ausstrahlung, eine Studierendenzahl deutlich über 20 000, ein weites Fächerspektrum, zu der auch medizinische Fakultäten gehören. "Forschungsstark", erklärt Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin und stellvertretender Vereinsvorsitzender, "forschungsstark": Das sei keine Behauptung, sondern mit Zahlen belegbar, die German U 15 würden zwar nur 13 Prozent der deutschen Universitäten repräsentieren, dabei aber bis zu 50 Prozent der "wesentlichen Grundlagenforschung" deutscher Universitäten leisten; 37 Prozent aller DFG-Bewilligungen würden auf diese 15 Universitäten entfallen, etwa 50 Prozent der Promotionen und Habilitationen habe man durchgeführt, auf die U15 würden etwa ein Drittel aller nichtdeutschen Studierenden und gut die Hälfte der Doktoranden und Postdocs entfallen; kurzum: Man sei ein "Innovationsfaktor von Gewicht". Die finanzielle Grundausstattung werde dem aber bei Weitem nicht gerecht. Man kooperiere ja schon viel mit außeruniversitären Einrichtungen, aber:
"Unsere Gründung hat auch den Sinn, deutlich zu machen, dass Spitzenforschung zunächst in unseren Einrichtungen stattfindet, und dass wir in der öffentlichen Diskussion ein starkes Gewicht gewinnen müssen, gerade wenn es darum geht, diese Spitzenforschung fortzuschreiben, die Gefahr besteht, dass dieser Aufwuchs auf Dauer nicht zu erhalten ist und deswegen brauchen wir die Mittel des Bundes."
Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Berliner Humboldt-Universität zeigt sich ungeduldig:
"Es kann in jedem Falle eigentlich nur am Ende funktionieren, wenn dieses Kooperationsverbot fällt, in jedem Falle für den Wissenschaftssektor, und das hängt auch einfach damit zusammen, dass sie auf Dauer regional finanzierte Universitäten nicht in einen internationalen Wettbewerb schicken können. Diese Einsicht muss sich in Deutschland irgendwann mal durchsetzen."
Eine Zersplitterung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) befürchte man nicht. Es gäbe ja schon jetzt etliche Untergruppen innerhalb der HRK: etwa den Verbund von neun Technischen Universitäten, die Fachhochschulen, die Musikhochschulen, die business schools. Mit seiner Profilbildung werde man zur Klärung von Positionen innerhalb der HRK beitragen, das könne nur gut sein für das Wissenschaftssystem, sagt Peter-André Alt.
Man darf gespannt sein. Bisher trat die HRK mit dem Anspruch auf, die Stimme der Hochschulen zu sein. HRK-Präsidentin Margret Wintermantel hatte es noch - mit einigem Erfolg - angestrebt, die Divergenzen auszugleichen. Der neue HRK-Präsident Hippler trat von Anfang an anders auf: Die Spannungen innerhalb der HRK dürften drastisch zunehmen. Und wenn die German U15 ihre Ansprüche tatsächlich so massiv geltend machen werden, wie es heute schon anklang, könnte das am Ende zu einer kompletten Neuordnung unseres Wissenschaftssystems führen.
"Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, sondern sie haben unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Potenziale und Kompetenzen in einer arbeitsteiligen deutschen Wissenschaftslandschaft. Das bedeutet aber auch für uns, für die U15, dass wir fordern, in Gesetzgebungsverfahren bei Aufgabenverteilung mit Blick auf Förderinstrumente diese Arbeitsteilung stärker in den Blick zu nehmen."
Bernhard Eitel kommt schnell zur Sache.
"Wir haben bisher unsere Probleme durch gewaltige Effizienzsteigerungen halbwegs vertuschen können. Ich behaupte, die deutschen Universitäten sind mit die effizientesten der Welt. Aber wir sind an der Effizienzgrenze. Jetzt geht's ans Eingemachte. Und wir haben keine Möglichkeiten mehr, unsere ständigen Mittelverluste weiter zu kompensieren. Deshalb sind wir bereit, über alle intelligenten Modelle zu sprechen, aber noch mal: Am Ende brauchen wir mehr Geld."
Die Gruppe der 15 forschungsstarken Universitäten sieht sich vor dem Hintergrund ähnlicher Zusammenschlüsse im Ausland, in den Niederländen etwa oder in Kanada.
Von den ingenieurwissenschaftlich-technisch geprägten Universitäten grenzt man sich ab; Aufnahmekriterien der German U 15 seien gewesen: innovative Forschungsleistungen mit internationaler Ausstrahlung, eine Studierendenzahl deutlich über 20 000, ein weites Fächerspektrum, zu der auch medizinische Fakultäten gehören. "Forschungsstark", erklärt Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin und stellvertretender Vereinsvorsitzender, "forschungsstark": Das sei keine Behauptung, sondern mit Zahlen belegbar, die German U 15 würden zwar nur 13 Prozent der deutschen Universitäten repräsentieren, dabei aber bis zu 50 Prozent der "wesentlichen Grundlagenforschung" deutscher Universitäten leisten; 37 Prozent aller DFG-Bewilligungen würden auf diese 15 Universitäten entfallen, etwa 50 Prozent der Promotionen und Habilitationen habe man durchgeführt, auf die U15 würden etwa ein Drittel aller nichtdeutschen Studierenden und gut die Hälfte der Doktoranden und Postdocs entfallen; kurzum: Man sei ein "Innovationsfaktor von Gewicht". Die finanzielle Grundausstattung werde dem aber bei Weitem nicht gerecht. Man kooperiere ja schon viel mit außeruniversitären Einrichtungen, aber:
"Unsere Gründung hat auch den Sinn, deutlich zu machen, dass Spitzenforschung zunächst in unseren Einrichtungen stattfindet, und dass wir in der öffentlichen Diskussion ein starkes Gewicht gewinnen müssen, gerade wenn es darum geht, diese Spitzenforschung fortzuschreiben, die Gefahr besteht, dass dieser Aufwuchs auf Dauer nicht zu erhalten ist und deswegen brauchen wir die Mittel des Bundes."
Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Berliner Humboldt-Universität zeigt sich ungeduldig:
"Es kann in jedem Falle eigentlich nur am Ende funktionieren, wenn dieses Kooperationsverbot fällt, in jedem Falle für den Wissenschaftssektor, und das hängt auch einfach damit zusammen, dass sie auf Dauer regional finanzierte Universitäten nicht in einen internationalen Wettbewerb schicken können. Diese Einsicht muss sich in Deutschland irgendwann mal durchsetzen."
Eine Zersplitterung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) befürchte man nicht. Es gäbe ja schon jetzt etliche Untergruppen innerhalb der HRK: etwa den Verbund von neun Technischen Universitäten, die Fachhochschulen, die Musikhochschulen, die business schools. Mit seiner Profilbildung werde man zur Klärung von Positionen innerhalb der HRK beitragen, das könne nur gut sein für das Wissenschaftssystem, sagt Peter-André Alt.
Man darf gespannt sein. Bisher trat die HRK mit dem Anspruch auf, die Stimme der Hochschulen zu sein. HRK-Präsidentin Margret Wintermantel hatte es noch - mit einigem Erfolg - angestrebt, die Divergenzen auszugleichen. Der neue HRK-Präsident Hippler trat von Anfang an anders auf: Die Spannungen innerhalb der HRK dürften drastisch zunehmen. Und wenn die German U15 ihre Ansprüche tatsächlich so massiv geltend machen werden, wie es heute schon anklang, könnte das am Ende zu einer kompletten Neuordnung unseres Wissenschaftssystems führen.