Ende des 19. Jahrhunderts war er in Flagstaff in Arizona an der Sternwarte von Percival Lowell beschäftigt. In den Wäldern rund um die Teleskopkuppeln untersuchte Andrew Douglass die Jahresringe in Baumscheiben. Es war bereits bekannt, dass sich die Dicke der Ringe nach den klimatischen Bedingungen beim Wachstum richtet.
Andrew Douglass vermutete, dass der rund elfjährige Zyklus der Sonnenfleckenaktivität einen Einfluss auf das Klima hat - und somit auch in den Jahresringen zu erkennen sein müsste. Den Zusammenhang zwischen Sonnenflecken, Klima und Dicke der Jahresringe hat er nicht belegen können. Aber er erkannte, dass sich das Streifenmuster der Ringe für Datierungen nutzen lässt, als zeitlicher Fingerabdruck.
Sofern Holzgegenstände einige Jahresringe zeigen, verraten sie sehr genau ihr Alter. Dafür muss das charakteristische Muster einmal - anhand von Holzstücken bekannten Alters - geeicht sein. Experten sprechen von der Dendrochronologie, die inzwischen Tausende von Jahren zurückreicht. Mit dieser Technik hat sich schon das Alter von frühen Siedlungen im Südwesten der USA, römischen Brunnen und mittelalterlichen Gemälden bestimmen lassen.
Andrew Douglass war ab 1906 an der Universität von Tucson tätig. Dort gründete er das berühmte Steward Observatory. 1962 ist er im Alter von 94 Jahren gestorben.