
Statt Göttern oder hehren Helden brachte der Komponist in der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ normale Menschen aus dem späten Mittelalter mit Sehnsüchten und Leidenschaften auf die Bühne. Dargeboten wird pralles handfestes Leben statt Entsagung und Erlösung, und zum guten Schluss darf sich das Liebespaar glücklich in die Arme fallen.

Richard Wagners selbst so bezeichnetes „Satyrspiel“ ist jedoch alles andere als eine gemütliche historische Posse. Vielmehr übte er auch hier – wie so oft in seinen Werken – Kritik an Gesellschaft und Widersachern.
Die vor 150 Jahren am 21. Juni 1868 in München uraufgeführte Oper ist Wagners einziges heiteres „Musikdrama“ geblieben und sie gehört bis heute zu seinen beliebtesten Werken.