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175. Geburtstag des Astronomen John Thome
Die Cordoba-Durchmusterung des Südhimmels

Als der spätere argentinische Präsident Domingo Sarmiento 1865 Repräsentant seines Landes in den USA wurde, kam er mit dem einflussreichen Astronomen Benjamin Gould zusammen. Der interessierte sich brennend für die Errichtung einer Sternwarte auf der Südhalbkugel.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Bau der argentinischen Nationalsternwarte in Cordoba
    Der Bau der argentinischen Nationalsternwarte in Cordoba (Obs. Cordoba)
    Dieser persönliche Kontakt hatte schnell Folgen: Denn nur drei Jahre später wurde Sarmiento Präsident und 1871 wurde das Argentinische Nationalobservatorium in Cordoba eingeweiht. Benjamin Gould amtierte die ersten vierzehn Jahre als Direktor. Ihm folgte John Thome, der morgen vor 175 Jahren in Pennsylvania zur Welt kam. Er war anfangs Goulds Assistent gewesen.
    Präzise Katalogisierung der Sterne des Südhimmels
    Die Astronomen verdanken ihm vor allem den Großteil der Cordoba-Durchmusterung. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fehlte es an präzisen Katalogen der Sterne des Südhimmels. Auf der Nordhalbkugel hatte die Bonner Durchmusterung Maßstäbe gesetzt. Nun ergänzte John Thome sie um einen südlichen Teil. Mit einem optischen Teleskop haben er und seine Mitarbeiter die Position von mehr als 600.000 Sternen bis zur zehnten Größenklasse vermessen.
    Mitten in der Arbeit gestorben
    Mitten in der Arbeit ist John Thome 1908 im Alter von 65 Jahren gestorben. Ihm folgte wieder ein US-Bürger: Charles Perrine.
    Die Sternwarte in Cordoba gibt es noch immer. Doch die wichtigsten Observatorien Südamerikas befinden sich heute rund 700 Kilometer weiter westlich: in den Anden Chiles.