Kosovo-Tribunal
18 Jahre Haft für Kriegsverbrecher

Etwa 25 Jahre nach Ende des Kosovo-Krieges hat das Kosovo-Sondergericht ein früheres Mitglied der "Kosovo-Befreiungsarmee" wegen Mordes und Folter zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.

17.07.2024
    Das ehemalige Mitglied der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK), Pjeter Shala, nimmt an seinem Prozess teil, während die Richter der Kosovo-Spezialkammern ein Urteil fällen.
    Kosovo-Tribunal urteilt in Kriegsverbrecher-Prozess in Den Haag. (Piroschka Van De Wouw/Pool Reuters/AP/dpa)
    Die Schuld des 60-jährigen Angeklagten Shala sei zweifelsfrei erwiesen, urteilte das Gericht in Den Haag. Er hatte den Angaben zufolge gemeinsam mit anderen während des Krieges im Frühjahr 1999 mindestens 18 Menschen illegal festgehalten, diese grausam misshandelt und war an der Ermordung einer Person beteiligt. Die Opfer waren vorwiegend Kosovo-Albaner, die der Kollaboration mit Serben oder der Spionage beschuldigt worden waren.
    Die "Kosovo-Befreiungsarmee" kämpfte von 1998 bis 1999 gegen serbische Truppen, um die Unabhängigkeit des vorwiegend von Albanern bewohnten Kosovos zu erlangen.
    Diese Nachricht wurde am 17.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.