Viele schimpften anfangs aus tiefstem Herzen. Gigantisch sei das Monstrum, auftrumpfend, ungeschlacht. Das Negativurteil hatte einen Schatten auf die Eröffnungsfeier geworfen, den die Festredner nicht übersehen konnten.
Das Urteil aus der Bauzeit hat sich lange gehalten, aber die Grands Projets in Paris und der Millenium Dome in London, der Städtebau in Las Vegas und Shanghai haben inzwischen unsere Maßstäbe verändert, schiere Größe schreckt heute nicht mehr. Zudem war der "Quasseldampfer", wie die Berliner alsbald sagten, 320 Meter lang und 40 Meter hoch, städtebaulich hervorragend platziert worden. Schon aus fünf Kilometern Entfernung grüßt er als Stadtzeichen die Ankommenden auf der Avus-Stadtautobahn, ist Wahrzeichen für die Messe und dominiert den wüsten Verkehrsknoten am Westkreuz. Man stelle sich die zierliche Kongresshalle aus dem Tiergarten hier vor, sie würde im Verkehrsgetöse untergehen.
Die Symbolik hat sicherlich getragen, Das ICC ist wie beabsichtigt zum Magneten für die Stadt geworden. Die Lobreden zum zwanzigjährigen Bestehen vor fünf Jahren klingen noch in den Ohren: Zwei Milliarden Mark habe das ICC, eine der "gefragtesten und erfolgreichsten Tagungsstätten der Welt" an Kaufkraft in die Stadt gebracht, ein wahrer Goldesel also. Aber es kommt eben darauf an, wer bezahlt, und wer einnimmt. Einnehmen kann die Stadt, die Hotellerie, das Gastgewerbe. Bezahlen darf die Messe, und die verweist auf vier Millionen Euro Verlust pro Jahr, eine Kostenschraube ohne Ende. Zur Bauzeit waren die Kosten von veranschlagten 430 Millionen Mark bis zur Einweihung auf fast eine Milliarde gestiegen. Heute werden 50 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung des ICC veranschlagt. Privatisierung oder Abriss sind die Alternativen, die im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses erwogen werden.
Ansonsten ist das Kongresszentrum ein zweifellos gut funktionierender Bau mit einer ungewöhnlichen Zeichenhaftigkeit und, wer will es bestreiten, noch heute ganz ordentlich anzuschauen - wenn seine schimmernde Aluminiumkarosserie gerade frisch geputzt ist.
Das ICC kann zwar nicht mehr mit den neuesten Image-Werten aufwarten, wie sie Messe-Manager im internationalen Konkurrenzkampf gerne ins Feld führen. Dennoch ist es gefragt und langfristig sehr gut ausgelastet. Sein noch immer erlebbarer Futurismus ist zwar der von gestern, nicht einmal der von Star Wars, sondern der von Raumschiff Orion. Doch man muss nur ein, zwei Jährchen warten, dann ist dieses Outfit wieder total in. Die Berliner sehen das ICC inzwischen als weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt und freuen sich des vertrauten Anblicks, wenn sie, wie früher nach aufreibender Schnee- und Regenfahrt im DDR-Transit, die Avus entlang kommen und wissen: Wir sind wieder zu Hause.
Das Urteil aus der Bauzeit hat sich lange gehalten, aber die Grands Projets in Paris und der Millenium Dome in London, der Städtebau in Las Vegas und Shanghai haben inzwischen unsere Maßstäbe verändert, schiere Größe schreckt heute nicht mehr. Zudem war der "Quasseldampfer", wie die Berliner alsbald sagten, 320 Meter lang und 40 Meter hoch, städtebaulich hervorragend platziert worden. Schon aus fünf Kilometern Entfernung grüßt er als Stadtzeichen die Ankommenden auf der Avus-Stadtautobahn, ist Wahrzeichen für die Messe und dominiert den wüsten Verkehrsknoten am Westkreuz. Man stelle sich die zierliche Kongresshalle aus dem Tiergarten hier vor, sie würde im Verkehrsgetöse untergehen.
Die Symbolik hat sicherlich getragen, Das ICC ist wie beabsichtigt zum Magneten für die Stadt geworden. Die Lobreden zum zwanzigjährigen Bestehen vor fünf Jahren klingen noch in den Ohren: Zwei Milliarden Mark habe das ICC, eine der "gefragtesten und erfolgreichsten Tagungsstätten der Welt" an Kaufkraft in die Stadt gebracht, ein wahrer Goldesel also. Aber es kommt eben darauf an, wer bezahlt, und wer einnimmt. Einnehmen kann die Stadt, die Hotellerie, das Gastgewerbe. Bezahlen darf die Messe, und die verweist auf vier Millionen Euro Verlust pro Jahr, eine Kostenschraube ohne Ende. Zur Bauzeit waren die Kosten von veranschlagten 430 Millionen Mark bis zur Einweihung auf fast eine Milliarde gestiegen. Heute werden 50 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung des ICC veranschlagt. Privatisierung oder Abriss sind die Alternativen, die im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses erwogen werden.
Ansonsten ist das Kongresszentrum ein zweifellos gut funktionierender Bau mit einer ungewöhnlichen Zeichenhaftigkeit und, wer will es bestreiten, noch heute ganz ordentlich anzuschauen - wenn seine schimmernde Aluminiumkarosserie gerade frisch geputzt ist.
Das ICC kann zwar nicht mehr mit den neuesten Image-Werten aufwarten, wie sie Messe-Manager im internationalen Konkurrenzkampf gerne ins Feld führen. Dennoch ist es gefragt und langfristig sehr gut ausgelastet. Sein noch immer erlebbarer Futurismus ist zwar der von gestern, nicht einmal der von Star Wars, sondern der von Raumschiff Orion. Doch man muss nur ein, zwei Jährchen warten, dann ist dieses Outfit wieder total in. Die Berliner sehen das ICC inzwischen als weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt und freuen sich des vertrauten Anblicks, wenn sie, wie früher nach aufreibender Schnee- und Regenfahrt im DDR-Transit, die Avus entlang kommen und wissen: Wir sind wieder zu Hause.