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20 Jahre Bosman-Urteil
"Die Spieler sind freier geworden"

Ohne das Bosman-Urteil vor 20 Jahren hätte Manfred Schulte heute wohl einen anderen Job: "Unsere Branche ist dadurch erst entstanden", sagte der erste vom DFB lizensierte Spielerberater im DLF. Denn das Urteil habe die Freiheit von Fußballprofis gestärkt, sich ihren Arbeitgeber selbst zu wählen.

Manfred Schulte im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Münchens Robert Lewandowski verabschieden sich nach einem Sieg von den Fans - allerdings nur mit leisem Jubel - auf beiden Seiten
    Diesen Wechsel hätte es ohne Bosman-Urteil vielleicht nie gegeben: Robert Lewandowski ging 2014 ablösefrei von Borussia Dortmund zum FC Bayern München. (dpa picture alliance / Nicolas Armer)
    Dass Manfred Schulte das Bosman-Urteil rückblickend gut findet, ist irgendwie logisch - schließlich gehört er als Spielerberater eindeutig zu den Nutznießern der Entscheidung, die der Europäische Gerichtshof am 15. Dezember 1995 - also vor mittlerweile 20 Jahren - getroffen hat: Profifußballer durften danach nach Vertragsende ablösefrei den Verein wechseln.
    Die Notwendigkeit der Spielerberater
    Dadurch seien einerseits die Spieler freier geworden darin, sich ihren Arbeitgeber selbst zu suchen, sagte Manfred Schulte in der Sendung "Sport am Sonntag". Andererseits sei das Transfergeschäft "komplizierter und internationaler geworden" - weshalb Spieler dazu übergegangen seien, Berater zu beschäftigen, die ihnen auf der Suche nach einem neuen Verein behilflich sind. Damit ist eine neue Branche entstanden - und das zu Recht, sagte Manfred Schulte: "Die Autonomie des Sports darf nicht über nationalem Arbeitsrecht stehen.
    Warum Manfred Schulte keine Wintertransfers mag
    Auf die Wintertransfer-Phase der Bundesliga angesprochen, erklärte der Spielerberater jedoch: "Ich bin kein Fan von Wintertransfers, weil es meistens Nottransfers sind." Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Bayer04-Profi Stefan Kießling hält Manfred Schulte für reine Taktik, um dessen Marktwert zu steigern: "Ich kann mir Bayer Leverkusen ohne Stefan Kießling nicht vorstellen."
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.