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20 Jahre Deutschlandradio
Gauck: Deutschlandradio ein Motor der Einheit

Das Deutschlandradio ist aus Sicht von Bundespräsident Joachim Gauck ein gelungenes Ergebnis der Deutschen Einheit. Zum 20. Geburtstag des Deutschlandradios hielt er am Mittwoch in Berlin die Festrede. "Es ist keine leichte Geburt gewesen", so Gauck, aber herausgekommen sei eine einzigartige Konstruktion.

    Bundespräsident Gauck am Rednerpult beim Festakt 20 Jahre Deutschlandradio
    Anlässlich des 20. Geburtstags des Deutschlandradios findet in Berlin heute ein Festakt statt. (deutschlandradio / Christian Kruppa)
    Die Deutsche Einheit war eines der Kernthemen in Gaucks Laudatio. Immer wieder führte der Bundespräsident an, dass mit der Gründung des Deutschlandradios 1994 ein unterstützender Prozess gestartet wurde. Das Deutschlandradio ging aus drei Sendern hervor: dem Deutschlandfunk in Köln, RIAS Berlin im Westen und Deutschlandsender Kultur im Osten Berlins. Dies sei ein "Motor der Einheit" gewesen und habe die Überwindung der Teilung Deutschlands begleitet, reflektiert und kommentiert, sagte Gauck in seiner Rede während des Festakts in Berlin.
    Menschen mit Biografien aus Ost und West hätten zusammengearbeitet und etwas Neues geschaffen. Er sei vor allem dem Deutschlandfunk dankbar dafür, dass er wie wenige andere Institutionen während der Teilung Deutschlands die Verbindung zwischen Ost und West gehalten habe.
    Gauck würdigte in seiner Rede auch die generelle Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: "Wer die Vielfalt unserer Hörfunklandschaft mit fremden Ohren zu hören versucht, der kann keinen Zweifel daran haben, wie wertvoll eine öffentlich-rechtliche, aber staatsferne Säule unseres dualen Rundfunksystems ist."
    Bundesweit und werbefrei
    So würden auch die Programme des Deutschlandradios - Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen - das Privileg besitzen, bundesweit und werbefrei senden zu dürfen und nicht auf Quotendruck reagieren zu müssen. Das Grundgesetz garantiere so eine vielfältige Medienlandschaft. Scherzhaft fasste es der Bundespräsident so zusammen: "Welch ein Privileg, noch in ganzen Sätzen Radio machen zu dürfen."

    Ein Blick ins Publikum beim Festakt in Berlin. Rechts neben Bundespräsident Joachim Gauck sitzt der Intendant des Deutschlandradios, Dr. Willi Steul. Links Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit.
    Der Festakt zu 20 Jahre Deutschlandradio fand im Berliner Museum für Kommunikation statt. (deutschlandradio / Christian Kruppa)
    Nicht nur als Präsident, sondern auch als Hörer sagte er "Herzlichen Dank". Dafür, dass das Deutschlandradio Bürgern helfe, sich nicht in der Unübersichtlichkeit zu verlieren, sondern eine eigene Meinung bilden zu können.
    Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Medien
    Gleichzeitig wendete sich Gauck auch an die Journalisten und deren Verantwortung bei der Berichterstattung. "Wie wichtig Verantwortungsbewusstsein ist, sehen wir gerade in Zeiten, in denen manche Medien zu Empörungsverstärkern mutieren, die Urteile fällen, bevor ein Sachverhalt überhaupt geklärt ist."
    Neben Bundespräsident Gauck gratulieren dem Deutschlandradio heute in Berlin weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Weitere Informationen zum 20. Geburtstag finden Sie auf unseren Sonderseiten.