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20 Jahre First Light für Antu
Erstes Licht für das VLT

Heute vor 20 Jahren herrschte auf dem 2.600 Meter hohen Andengipfel Cerro Paranal in Norden Chiles eine angespannte Erwartungshaltung. Knapp acht Jahre nach Beginn der Sprengungen zur Vergrößerung des Gipfelplateaus für das Europäische Very Large Telescope war die erste der insgesamt vier Teleskopeinheiten bereit für erste Testbeobachtungen.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Foto von NGC 6302 ("Käfernebel") im Sternbild Skorpion, das in der ersten Beobachtungsnacht mit dem Very Large Telescope entstand (ESO)
    Dieses Foto von NGC 6302 ("Käfernebel") im Sternbild Skorpion entstand in der ersten Beobachtungsnacht mit dem Very Large Telescope (ESO) (European Southern Observatory)
    Mit einem Durchmesser von 8,20 Metern übertraf der Hauptspiegel dieses Teleskops den legendären Fünf-Meter-Palomar-Spiegel in Kalifornien flächenmäßig um mehr als das Zweieinhalbfache. Und davon sollten in den folgenden drei Jahren noch drei weitere baugleiche Teleskope aufgestellt werden. Damit würde die Europäische Südsternwarte ESO über das leistungsstärkste Fernrohrsystem der Erde verfügen.
    Gleich die erste Aufnahme, ein Tracking Test, ließ nicht nur eine korrekt arbeitende Nachführung des Teleskops erkennen, sondern auch eine fehlerfreie Optik. Als Nachführung, englisch tracking, bezeichnen die Astronomen das punktgenaue Ausrichten des Teleskops auf das zu beobachtende Objekt, das durch die Drehung der Erde langsam über den Himmel wandert.
    Die weiteren Bilder und deren Auswertung bestätigten den ersten Eindruck von der Abbildungsgüte des vergleichsweise dünnen Spiegels, der auf 150 hydraulisch arbeitenden Stößeln beweglich gelagert ist und von diesen ständig in die optimale Form gebracht wird.
    Inzwischen steigt die Spannung erneut: Denn die ESO baut in Chile ein noch viel größeres Teleskop mit 39 Metern Durchmesser.