Mit einem Durchmesser von 8,20 Metern übertraf der Hauptspiegel dieses Teleskops den legendären Fünf-Meter-Palomar-Spiegel in Kalifornien flächenmäßig um mehr als das Zweieinhalbfache. Und davon sollten in den folgenden drei Jahren noch drei weitere baugleiche Teleskope aufgestellt werden. Damit würde die Europäische Südsternwarte ESO über das leistungsstärkste Fernrohrsystem der Erde verfügen.
Gleich die erste Aufnahme, ein Tracking Test, ließ nicht nur eine korrekt arbeitende Nachführung des Teleskops erkennen, sondern auch eine fehlerfreie Optik. Als Nachführung, englisch tracking, bezeichnen die Astronomen das punktgenaue Ausrichten des Teleskops auf das zu beobachtende Objekt, das durch die Drehung der Erde langsam über den Himmel wandert.
Die weiteren Bilder und deren Auswertung bestätigten den ersten Eindruck von der Abbildungsgüte des vergleichsweise dünnen Spiegels, der auf 150 hydraulisch arbeitenden Stößeln beweglich gelagert ist und von diesen ständig in die optimale Form gebracht wird.
Inzwischen steigt die Spannung erneut: Denn die ESO baut in Chile ein noch viel größeres Teleskop mit 39 Metern Durchmesser.