
Früher löste das Auftauchen eines Kometen oft Angst und Schrecken bei den Menschen aus. Wegen ihrer scheinbar unberechenbaren Bahnen galten Kometen als himmlische Vorboten irdischen Übels.
Erst Anfang des 18. Jahrhunderts konnte der englische Astronom Edmond Halley diesen Aberglauben entzaubern. Mithilfe des Newtonschen Gravitationsgesetzes zeigte er, dass Kometen keineswegs die himmlische Ordnung stören, sondern sich auf zum Teil sehr lang gestreckten Ellipsen um die Sonne bewegen. Er sagte die Wiederkehr eines inzwischen nach ihm benannten Kometen für das Jahr 1758 voraus.

Je größer die Ellipsenbahn ist, desto länger dauert ein Umlauf. Und entsprechend größer ist die Entfernung, aus der sich ein Komet der Sonne nähert. Der Halleysche Komet etwa dringt auf seiner lang gestreckten Ellipse regelmäßig bis in den Bereich jenseits der Bahn des sonnenfernsten Planeten Neptun vor.
Hale-Bopp erreichte heute vor 20 Jahren den sonnennächsten Punkt seiner Bahn. Zu diesem Zeitpunkt bewegte er sich knapp innerhalb der Erdbahn.
Im sonnenfernsten Bahnpunkt dagegen, den er zuletzt vor fast 1300 Jahren passierte, ist er rund 370-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Hale-Bopp ist also wieder auf dem Weg zurück in tiefste Weltraumkälte.