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20 Jahre nach Tschernobyl

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 20 Jahren wurde die Sicherheit der Kernkraftwerke in Osteuropa verbessert. Inzwischen sind sie genau so gut wie die Anlagen im Westen oder - je nach Sichtweise - genau so schlecht. Für viele Menschen in den ehemaligen Sowjetrepubliken steht die Kernkraft für eine sichere Stromversorgung, doch mancherorts regt sich auch Widerstand.

Von Ralph Ahrens |
    Es ist ein Frühlingstag in Mochovce, einem kleinen Dorf mitten in der Slowakei. In den Gärten blühen Blumen, auf den Feldern wächst das Getreide, in den Wäldern grünen die Bäume. Und direkt nebenan steht ein Nuklearpark. Seit 1998 liefert dort ein Kernreaktor Strom, im Jahr 2000 folgte ein zweiter Reaktor. Róbert Holý, Pressesprecher des Kernkraftwerks Mochovce, weist den Weg ins Innere. Es geht durch ein Drehkreuz

    " Sie müssen den Ausweis gegen das Lesegerät halten ... "

    Und es wird laut.

    " Jetzt sind wir in der Turbinenhalle - hören Sie mich? "

    Nach der nächsten Tür wird es wieder ruhig, es kommt ein weiteres Drehkreuz und es ist nicht mehr weit bis zum Kontrollraum. Mitarbeiter verfolgen dort auf Bildschirmen, wie sich etwa die Temperatur in einem Reaktor entwickelt. Die Anzeigen sagen: alles in Ordnung! Róbert Holý.

    " Das ist ein typischer Druckwasserreaktor - der weltweit gebräuchlichste Typ. Er besteht aus drei technischen Einheiten: Die erste Einheit enthält den Reaktor, die zweite die Turbinen, und die dritte Einheit unter anderem den Kühlturm. "

    Betriebsalltag in Mochovce mit seinen zwei Reaktoren. Insgesamt laufen "im Osten" - also in Russland, der Ukraine, der Slowakei, der tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien, Litauen, Bulgarien und Rumänien - 70 Atommeiler an 23 Standorten.

    Doch in jener Nacht von Freitag auf Samstag, den 26. April 1986, verlief der Betrieb in Tschernobyl nicht normal. 150 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt endete der Traum von Kernenergie als sicherer Energiequelle.

    In einem der vier Reaktoren bei Tschernobyl staute sich Kühlwasser, Brennelemente erhitzen sich. Es setzte eine Kettenreaktion ein, an deren Ende sich Wasserstoff bildete, der zusammen mit Sauerstoff in einer Explosion das Reaktorgebäude sprengte. Mihkail Balonov, heute Mitarbeiter der Internationalen Atomenergieagentur in Wien und damals beim sowjetischen Gesundheitsministerium tätig, erinnert sich:

    " Es gab zwei Explosionen, die den Reaktor völlig zerstörten. Unglücklicherweise fing es an zu brennen - und radioaktive chemische Elemente entwichen zehn Tage lang. "

    Der Ostwind trieb die radioaktive Wolke auch nach Deutschland und brachte strahlende Fracht mit sich: beispielsweise radioaktives Jod, Cäsium und Strontium. Deutsche Medien reagierten besorgt - aber nicht sofort. Denn zur Zeit des kalten Krieges verbreiteten sich Informationen noch nicht in Minutenschnelle von Ost nach West oder umgekehrt. Erst drei Tage später, am Dienstag, 29. April, titelte die Bild-Zeitung.

    " Atomkatastrophe - Reaktor zerstört - Tass gibt zu: Opfer - Todeswolke schon über Dänemark - bald bei uns? "

    Und einen Tag später

    " Atomfabrik brennt - 30.000 Tote? - Verschlief Techniker Alarmsignal? Ganze Stadt evakuiert - ... Moskau bittet Bonn um Hilfe "

    Am zweiten Mai war der damalige Innenminister Friedrich Zimmermann im Deutschlandfunk zu hören.

    " Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen, der schwere Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl hat uns alle betroffen gemacht. Unser Mitgefühlt gilt zuerst den Menschen in dieser Region. Deshalb wurde von der Bundesregierung sofortige technische und medizinische Hilfe angeboten. "

    Und die Sowjetunion nahm Hilfe an. Sogar Ärzte aus den USA waren willkommen. In welchem Ausmaß die radioaktive Wolke auch Deutschland gefährdete, war strittig. Minister Zimmermann versuchte, die Bürger zu beruhigen.

    " Die Strahlenschutzkommission sieht keine Veranlassung, unsere natürlichen Lebensgewohnheiten zu ändern. Weder ist ein Kinderspielverbot im Freien notwendig, noch stellen Wiesen und Sandplätze eine Gesundheitsgefährdung dar. "

    Die so genannte normale radioaktive Hintergrundbelastung wurde aber nahezu überall in Deutschland überschritten. Die Berliner "tageszeitung" schrieb daher am fünften Mai.

    " Vor Entwarnung wird gewarnt - Öko-Institut: Empfehlungen der Strahlenschutz-Kommission kriminell - noch immer Strahlung aus der Luft / Jetzt besonders Böden, Wiesen und Milch verseucht. "

    Aber die eigentliche Katastrophe fand in der damaligen Sowjetunion statt. 30 Menschen starben in den ersten Monaten nach der Katastrophe an akuten Strahlenschäden. Das Vermächtnis von Tschernobyl sind jedoch die langfristigen Auswirkungen der Strahlenbelastung.

    Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass in Russland, der Ukraine und Weißrussland in den letzten 20 Jahren rund 9.000 Menschen aufgrund der Nuklearkatastrophe durch Leukämie und andere Krebsarten den Tod fanden: 5.000 unter der Bevölkerung und 4.000 unter den rund 200.000 Rettungs- und Bergungsarbeitern. Bis 2065 könne sich diese Zahl auf 41.000 erhöhen. Andere Wissenschaftler rechnen mit insgesamt bis zu 100.000 Toten.

    Zudem wurden rund 350.000 Menschen umgesiedelt, und noch immer gilt eine Zone von 30 Kilometer Durchmesser um das Atomkraftwerk als unbewohnbar. Dennoch, die Sowjetunion setzte damals - so wie auch Russland heute - auf Kernenergie.

    Doch wie sicher sind heute Kernkraftwerke im Osten Europas? Droht ein zweites Tschernobyl? Die Atommeiler "im Osten" sind sicherer, als vielfach angenommen! Das sagen nicht nur Befürworter, sondern auch Kritiker wie Jan Haverkamp, Energieexperte von Greenpeace für Mittel- und Osteuropa. Er formuliert dies auf seine Art.

    " Es wird oft gedruckt, Kernkraftwerke im Osten sind schlecht. Die sind genauso schlecht wie die Kernkraftwerke im Westen, wenn wir Stade abschalten, müssen wir Kozluduj abschalten. Wenn wir es ernst nehmen, dass Brunsbüttel nicht gut genug ist, und das haben wir ernst genommen, dann müssen wir auch unbedingt Paks in Ungarn abschalten. Da ist keine Diskussion möglich. "

    Die Sicherheit eines Reaktors ist unabhängig vom politischen System. Entscheidend sind andere Faktoren. Wie alt ist der Reaktor, wie spröde ist das Material? Wie viel Sicherheitssysteme gibt es? Und: Wird die Anlage regelmäßig gewartet?

    Bei allen diesen Punkten wiesen die Atommeiler aus sowjetischer Zeit Mängel auf. So gab es oft nur ein oder zwei Sicherheitssysteme. Heute sind drei voneinander unabhängige Sicherheitssysteme üblich. Und bei den Reaktoren vom Typ Tschernobyl und kleineren Druckwasserreaktoren fehlt das in Deutschland übliche Containment. Diese Schutzhülle soll Reaktoren vor einem Flugzeugabsturz schützen und durch Unterdruck im Falle eines Lecks die Freisetzung von Radioaktivität verhindern.

    Die Zeiten des Kalten Krieges waren auch Zeiten des knappen Geldes. Das heißt, in den Reaktoren der Sowjetunion und den Ostblockstaaten musste gespart werden, Ersatzteile wurden nicht besorgt, technische Innovationen kaum ausgeführt. Zudem hatten es Ingenieure in hierarchisch aufgebauten Organisationsabläufen osteuropäischer Kernkraftwerke oft schwer, mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen Gehör zu finden. Zwar wird auch im Westen nicht immer auf Fachleute gehört, aber diese haben immer wieder Wege gefunden, Informationen an die Presse oder Umweltverbände weiterzuleiten.

    Andererseits gelten russische Reaktoren als besonders robust. Sie wurden großzügig, fast schon überdimensional geplant und gebaut. Die Brennelemente waren etwa von relativ viel Kühlwasser umgeben. Und auch die Betriebsmannschaften in den Kraftwerken galten als fit und konnten kleinere Störungen immer beherrschen. Bekannt wurde nur ein großer Unfall: Tschernobyl vor 20 Jahren.


    Und der hatte Folgen - in Ost und West: In Deutschland gingen Bürger, aber auch Ärzte und Wissenschaftler gegen die so genannte "Zeitbombe Kernenergie" auf die Straße. Auch in Osteuropa wurde demonstriert - so in der bulgarischen Donau- und Universitätsstadt Svištov. Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wehrte sich fast die ganze Stadt gegen Pläne, 20 Kilometer entfernt in Belene zwei Reaktoren zu bauen. Petkov Kovachev vom Umweltverband EcoGlasnost erinnert sich:

    " Die Stadt war blockiert, niemand konnte hinein - und keiner konnte heraus, um bei Belene zu arbeiten. Dieser Protest führte wie auch die fehlende Wirtschaftlichkeit dazu, dass die Regierung in Sofia den Weiterbau 1992 stoppte. Seitdem wurde nicht weitergebaut, nur einige Gebäude wurden instand gehalten. "

    Die Reaktoren bei Belene wären nicht die ersten in Bulgarien. 200 Kilometer weiter westlich bei Kozluduj stehen bereits sechs: Zwei von ihnen wurden stillgelegt, zwei weitere sollen Ende 2006 abgeschaltet werden - so steht es im Beitrittsvertrag Bulgariens zur EU. Albena Simeonova:

    " Die Nuklearparks von Kozluduj und von Belene haben noch die Kommunisten geplant. Die Reaktoren bei Kozluduj wurden schon in den 70er und 80er Jahren gebaut. Doch die bei Belene konnten wir verhindern, weil der Name "Tschernobyl" für das verhasste sowjetische Regime stand. Und die Menschen glaubten an Demokratie, Veränderung und bessere Zeiten. "

    Die Zeiten wurden aber nicht besser. Meinungsumfragen zeigen, dass vier von fünf Bulgaren Kernenergie für eine vernünftige Zukunftsoption halten. Ein Grund für die überwiegend positive Haltung zur Kernenergie sei die einseitige Information der Bürger, glaubt Jan Haverkamp von Greenpeace. Er wehrt sich mit drastischen Worten gegen das häufig gehörte Argument, der Bau beider Reaktoren sei für die Energieversorgung notwendig.

    " Wir haben es gehört, buchstäblich so aus dem Mund des Energieministers. Verzeihung, aber das ist eine komplette Lüge. Also: Belene ist Extrakapazität, ist komplette Extrakapazität. Bulgarien verschwendet Energie wie kein Land hier in Europa. Es ist noch schlimmer als in Russland. "

    Haverkamp verweist auf die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit. Sie habe im Jahr 2004 gezeigt, dass das Land durch gedämmte Wohnungen und effiziente Industrieprozesse seinen Energiebedarf um rund die Hälfte senken könnte.

    " Unter diesen Umständen zu sagen, wenn Belene nicht gebaut wird, gehen die Lichter aus, das ist pur Propaganda. Aber die Menschen haben ja keinen Referenzkader. Es ist keiner hier, der die andere Botschaft da bringt, keiner hier, der sagt, "he, warte mal, wir haben noch mehr Optionen, es gibt auch Optionen, die die Nachteile nicht haben". "

    Aber das öffentliche Bild der Atomkraft im Osten Europas ist vielschichtig: Denn Kernenergie steht auch für eine sichere Stromversorgung - und für die Unabhängigkeit von Russland.

    Die Ukraine zum Beispiel hatte nach ihrer Unabhängigkeit große Schwierigkeiten mit der Strom- und Wärmeversorgung. Erdgas fehlte, um Wärmekraftwerke durchgehend zu betreiben. Es gab stundenlange Stromabschaltungen, wie sie in Deutschland nur aus der Nachkriegszeit bekannt sind. Nur Kernkraftwerke lieferten damals durchgehend Strom.

    Inzwischen hat die Ukraine in die Versorgungssicherheit investiert: Das marode Stromnetz wurde verbessert, im Jahr 2004 gingen zwei neue Atomkraftwerke ans Netz, und der Bau weiterer Atommeiler ist geplant. Diese Pläne bekamen zusätzlich Auftrieb, als das russische Staatsunternehmen Gazprom Anfang des Jahres den Preis für sein Erdgas erhöht hat. Die Frage nach der Sicherheit steht aber nicht mehr im Mittelpunkt der Diskussion.

    Denn die alten Reaktorblöcke im ehemaligen Ostblock wurden mit Geld aus dem Westen nachgerüstet. So rief 1992 der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer das Aktionsprogramm für nukleare Sicherheit ins Leben. Seitdem flossen aus verschiedenen Programmen mehr als eine Milliarde Euro in die Nachrüstung osteuropäischer Kernkraftwerke.

    Ebenso wichtig war der Erfahrungsaustausch. Russische und ukrainische Ingenieure und Betriebsleiter besuchten deutsche Kernkraftwerke - und umgekehrt. Sie tauschten Erfahrungen aus, um technische Sicherheitsstandards zu erhöhen, Betriebsabläufe zu optimieren und die Sicherheitskultur und die Ausbildung des Personals zu verbessern. Und die Internationale Atomenergieagentur prüft auch in Osteuropa auf Anfrage der Staaten die Sicherheit in den Atommeilern. Mit einem zweiten Tschernobyl rechnet also niemand mehr.

    Also alles im Griff? Ist Atomenergie - gerade zu Zeiten des Klimaschutzes - die Energiequelle für das aufstrebende Osteuropa? Viele Regierungen glauben das, obwohl es auch mit einer optimalen Sicherheitskultur und den allerhöchsten Sicherheitsstandards keine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Doch in Russland und Rumänien werden neue Reaktoren gebaut. Und in der Ukraine und in Bulgarien wird darüber nachgedacht. So lässt die bulgarische Regierung prüfen, ob die Reaktoren bei Belene weitergebaut werden können.

    Doch es regt sich wieder Widerstand.

    Auf einer asphaltierten Straße zwischen Äckern und einem Maschendrahtzaun vor dem Belene-Gelände schützen sich am Sonntag, den 7. August 2005, Aktivisten von Greenpeace und bulgarischen Umweltschutzverbänden mit Hüten und Tüchern vor der brennenden Sonne. Einige Aktivisten füllen große gelbe Luftballons mit Helium, andere überwinden den Zaun mit einer Leiter und besteigen einen rostigen Turm, an dem kurz darauf eingerahmt von den gelben Luftballons ein Transparent hängt. Es trägt die Aufschrift ”Belene stop”, also ”stoppt die geplanten Atomkraftwerke bei Belene”. Auch die Öko-Bäuerin Albena Simeonova ist wieder dabei.

    " Nur zehn Kilometer liegen zwischen dem Ort, wo mein Sohn, meine Familie lebt, und Belene, dort wo neue Kernkraftwerke entstehen sollen mit all dem nuklearen Abfall. In der Nähe liegt auch ein Naturschutzgebiet, und viele Menschen leben hier von der Landwirtschaft. Und die Atomenergie kann dieses Paradies zerstören! "

    Sich gegen Atomenergie zu engagieren, kann aber gefährlich sein. Die in Bulgarien bekannte Atomkraftkritikerin Albena Simeonova hat daher von Greenpeace bezahlte Leibwächter. Sie erzählt, dass sie eine Woche vor der Aktion nur knapp einem Anschlag entgangen sei. Der Leibwächter zog sie rechtzeitig von der Straße, bevor ein Auto sie überfahren konnte.

    Das Transparent und die Luftballons bleiben nicht unbemerkt. Nach wenigen Minuten erscheint ein Wachmann, Polizisten folgen und auch der Leiter der örtlichen Polizeistation kommt. Es entspannt sich eine hitzige Diskussion um die Rechtmäßigkeit der Aktion.

    Den Aktivisten am Zaun von Belene ging es weniger um Fragen der Sicherheit, sondern um die Energiewende in Osteuropa. Jan Haverkamp:

    " Ich möchte sehr gerne, dass die Debatte dazu führt, dass auch Bulgarien einen alternativen Energieplan entwickelt, damit man sehen kann, dass es geht. Und ich denke, dass dann die Debatte ganz klar in die Richtung geht, wie es auch in Deutschland im Moment ist oder in den Niederlanden oder jetzt auch in England, dass die Bevölkerung wählt für saubere Energie statt für schmutzige Energie. "

    Der kostspielige Bau neuer Atomreaktoren, ergänzt Haverkamp, würde unnötig Kapital binden.

    " Damit werden Investitionen weggenommen von den wirklichen Lösungen von Klimapolitik, das sind die Lösungen Richtung Effizienz, was hier eine enorme Rolle spielt, und die erneuerbaren Energien, die auch ein Potential haben noch größer als in Westeuropa. Aber keine der Regierungen hier schaut da ernsthaft danach - das sind alles nur Worte, hier und da eine Millioneninvestition, aber nicht die Hunderte von Millionen, die letztendlich gebraucht werden. "

    Eine breitere Debatte um die zukünftige Energieversorgung Bulgariens hat also begonnen. Die Planungen für den Bau der beiden Reaktoren in Belene gehen währenddessen weiter. Und auch Umweltverbände wollen sich weiterhin zu Wehr setzen - wie auch Albena Simeonova.

    " Ich habe Angst, denn ich habe ein Kind und einen alten Vater. Aber ich bin nicht ängstlich. Sonst würde ich nicht öffentlich auftreten, so dass die ganze Welt es hören kann. "

    Und die Proteste bleiben friedlich so wie im letzten Sommer am Zaun von Belene. Nach drei Stunden beenden die Aktivisten die Besetzung des Turms. Eine halbe Stunde später entfernen Wachmänner das Transparent. Dabei ist die Zukunft der Atomkraft in Bulgarien ungewiss - unabhängig von den Protesten. Denn der bulgarischen Regierung fehlt zurzeit das Geld, um den Weiterbau zu finanzieren. Das kann sich aber ändern. Denn einige deutsche Banken scheinen bereit zu sein, den Weiterbau zu finanzieren - trotz des deutschen Atomkonsenses dem zwischenzeitlich wieder heftig umstrittenen Ausstieg aus der Kernenergie.