Mit ihren Vertonungen von Gedichten in russischer, französischer und deutscher Sprache bewies die Komponistin Pauline Viardot-García, dass sie eine ebenso einfühlsame Sängerin wie virtuose Pianistin war.
Ihre Karriere als Sängerin begann sie im Alter von noch nicht einmal 17 Jahren. Beeindruckt notiert Robert Schumann am 25. Juni 1838 nach einem ihrer Liederabende in Leipzig im Tagebuch: "Abends Concert von Pauline García, ich todt wie ein Stein -, in den ersten Minuten ihres Gesangs brachen aber Tränen stromweise heraus".
Die junge Sängerin ist schon eine Berühmtheit. Sie ist die Schwester der gefeierten Maria Malibran, die zwei Jahre zuvor bei einem Reitunfall ums Leben gekommen war. Und sie hat, wie "La Malibran", eine Stimme, die das Publikum erschüttert und begeistert.
Kind einer fahrenden Operntruppe
Dass Pauline, das dritte Kind der Familie García, am 18. Juli 1821 in Paris das Licht der Welt erblickt, ist ein Zufall, denn die Familie ist als fahrende Operntruppe unablässig auf Reisen, und die Kinder wachsen auf in einer polyglotten Welt der Künste.
Die Grundlagen der Musik erlernt Pauline bei ihrem spanischen Vater: "Ab wann, weiß ich nicht mehr, denn ich erinnere mich nicht mehr an die Zeit, in der ich sie nicht beherrschte", so die Sängerin rückblickend. Manuel del Pópulo Vicente García ist ein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts umjubelter Tenor. Auch die Mutter Maria-Joaquina Sitchez ist Sängerin.
Die Grundlagen der Musik erlernt Pauline bei ihrem spanischen Vater: "Ab wann, weiß ich nicht mehr, denn ich erinnere mich nicht mehr an die Zeit, in der ich sie nicht beherrschte", so die Sängerin rückblickend. Manuel del Pópulo Vicente García ist ein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts umjubelter Tenor. Auch die Mutter Maria-Joaquina Sitchez ist Sängerin.
Sängerin wider Willen
Pauline träumt davon, als Klaviervirtuosin und Komponistin berühmt zu werden. Franz Liszt gehört zu ihren Lehrern. Doch nach dem tragischen Tod der Schwester soll Pauline die sängerische Tradition der Familie fortsetzen: "Es bereitete mir schweren Kummer, dem Klavier, zu dem ich mich unabänderlich berufen fühlte, zu entsagen."
Nach ihrem Debut feiert die Sängerin Triumphe auf allen wichtigen Konzert- und Opernbühnen Europas. Im Alter von fast 22 Jahren beendet sie früh ihre internationale Karriere. Und rät später einer jungen Kollegin: "Machen Sie es nicht wie ich. Ich wollte alles singen und habe mir dabei die Stimme ruiniert."
Nach ihrem Debut feiert die Sängerin Triumphe auf allen wichtigen Konzert- und Opernbühnen Europas. Im Alter von fast 22 Jahren beendet sie früh ihre internationale Karriere. Und rät später einer jungen Kollegin: "Machen Sie es nicht wie ich. Ich wollte alles singen und habe mir dabei die Stimme ruiniert."
Der Abschied von der Bühne geht mit dem Abschied von Frankreich einher. 1862 erwirbt sie mit ihrem Ehemann, dem ehemaligen Operndirektor Louis Viardot, den sie 1840 geheiratet und dessen Namen sie ihrem Geburtsnamen vorangestellt hat, ein Chalet am damaligen Stadtrand von Baden-Baden, dem vornehmsten Luxusbad Deutschlands.
Die Konzerte und Aufführungen ihrer Operetten im privaten Konzertsaal der Viardots werden zur Hauptattraktion des musikalischen Lebens der Kurstadt.
"Ich habe nie zuvor Musik gehört, die poetischer ist als jene, die Mme Viardot geschrieben hat", begeistert sich Iwan Turgenjew.
Mit dem russischen Schriftsteller verbindet das Ehepaar Viardot eine besondere Freundschaft. Bei der ersten Begegnung bei den Gastspielen der Sängerin in Sankt Petersburg in den 1840er-Jahren hatte Turgenjew sich leidenschaftlich in sie verliebt.
Ménage à trois mit Iwan Turgenjew
Louis Viardot, der 21 Jahre älter ist als seine Ehefrau und ihre Karriere als ihr Manager unterstützt hat, billigt diese Verbindung. Iwan Turgenjew nennt ihn seinen Freund. Über drei Jahrzehnte lang ist der Schriftsteller Teil der Familie.
Mit der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen im Juli 1870 ist die Idylle in Baden-Baden zu Ende. Nach einer Station in London kehrt die Familie im Herbst 1873 nach Paris zurück.
Pauline Viardot-García ist auch hier eine gefragte Gesangspädagogin, arbeitet als Komponistin und fördert junge Talente wie Charles Gounod, Gabriel Fauré und Camille Saint Saëns.
Nach dem Tod des Ehemanns und ihres Lebensfreunds Iwan Turgenjew innerhalb von sechs Monaten im Jahr 1883 zieht Pauline Viardot-García sich zurück. Ihre Jugend war voller stürmischer Erfolge, ihr Alter ist geruhsam. Als sie am 18. Mai 1910 mit 89 Jahren stirbt, ist sie fast vergessen.
Nach dem Tod des Ehemanns und ihres Lebensfreunds Iwan Turgenjew innerhalb von sechs Monaten im Jahr 1883 zieht Pauline Viardot-García sich zurück. Ihre Jugend war voller stürmischer Erfolge, ihr Alter ist geruhsam. Als sie am 18. Mai 1910 mit 89 Jahren stirbt, ist sie fast vergessen.