Einmal im Jahr geht jedes Kernkraftwerk vom Netz. Dann wird sein Reaktor geflutet, um unter Wasser einen Teil der Brennelemente durch Neue zu ersetzen. Ein Brückenkran zieht die alten Stäbe in ein Abklingbecken. Das Wasser darin kühlt und schirmt die Radioaktivität ab. Zu lang sollte der Kernbrennstoff jedoch nicht im Nassen lagern, sagt Gerhard Schmidt vom Ökoinstitut Darmstadt.
"Also Abklingbecken sind eigentlich keine langfristigen Lagermöglichkeiten. Bei einem Nasslager muss diese Flüssigkeit ständig gekühlt werden, muss gereinigt werden. Das heißt aber, dass man für die Aufrechterhaltung der Kühlung und der Beckenreinigung auch aktive Systeme braucht, also Systeme, die Stromzufuhr benötigen."
Ohne Strom kann das Wasser verdunsten, so dass die Kühlung der Brennstäbe ausbleibt, wie in Fukushima geschehen. Vier Jahre sind geeignet für die Nasslagerung, sagt Gerhard Schmidt. So lange bleiben auch in Grohnde die Stäbe im Abklingbecken, erklärt der Leiter für interne Kommunikation des Kraftwerks Claus Sievert.
"Sie werden dann wiederum aus dem Abklingbecken wieder unter Wasser in den Castorbehälter geladen. Und dann wird die Flüssigkeit entfernt, bis auf den letzten Tropfen. Und dann wird ein Vakuum gezogen und dann der Deckel drauf gesetzt. Und dann stehen die Brennelemente, also 19 an der Zahl, im Castor trocken."
Derart verstaut beginnt der Transport. Es ist nur ein einziger Behälter: Blau und rund vier Meter lang liegt er auf einem kleinen grauen Waggon. Den zieht ein treckerähnliches Fahrzeug, das auf Schienen fährt. Nur 200 Meter muss der Tross zurücklegen: vom Reaktorgebäude zum Zwischenlager. Dessen Wände sind 1,2 Meter dick und somit besser nach Außen geschützt als die wesentlich älteren Zwischenlager in Ahaus und Gorleben. Auch die übrigen Standortzwischenlager erfüllen hohe Sicherheitsanforderungen, sagt Petra Uhlmann von E.ON Kernkraft.
"Diese Lagergebäude sind auch so konzipiert, dass sie gegen Flugzeugabsturz, gegen Naturereignisse wie Erdbeben, Blitzschlag gesichert sind. Es gab aber dann eine Reihe von Klagen von Gegnern der Zwischenlager, die befürchteten, dass das nicht sicher ist und in diesen Gerichtsprozessen sind dann nochmal sämtliche Gutachter zu Worte gekommen. Und am Ende wurde entschieden, dass die Zwischenlager sicher sind."
Im Lager in Grohnde ist der Castor inzwischen angekommen, mehrere Männer umringen ihn. Einer nimmt mit einem Lappen Wischproben, sie werden später im Labor radiologisch analysiert. Zwei weitere Männer untersuchen die Oberfläche auf Beschädigungen, ein vierter prüft die Seile des Brückenkrans, der an der Decke auf Schienen rollen kann. Mehrere Stunden dauern die Kontrollen. Schließlich klettert ein Arbeiter auf den Wagen und befestigt den Castor an den Seilen des Krans. Der hebt den rund 140 Tonnen schweren Koloss langsam an und bringt ihn auf seinem Stellplatz. 100 solcher Plätze gibt es im Lager, 13 sind bisher besetzt, erklärt Uwe Klüter vom Kernkraftwerk Grohnde.
"Wenn die hier reinkommen, sind die Behälter handwarm, das kann auch schon mal ein bisschen wärmer werden und hier oben sind so Schächte, sehen Sie hier am Gebäude, wo die warme Luft entweichen kann. Wenn warme Luft entweicht, dann muss irgendwo wieder andere Luft zukommen, das ist also im unteren Bereich, das ist also eine Einlassöffnung für jede Castorreihe separat, wo also dann Frischluft zugeführt wird. So stellt sich also hier eine Temperatur ein im Gleichgewicht ungefähr zur Außentemperatur, vielleicht ein, zwei Grad höher."
Uwe Klüter zeigt auf zwei blaue Kästen an der Wand des Lagers. In ihnen befinden sich Kameras der internationalen Atomenergiebehörde in Wien. Dort werden die Aufnahmen in Stichproben überprüft. Insgesamt 40 Jahre lang werden wohl Bilder aus Grohnde kommen, solange läuft die Genehmigungen für die Zwischenlagerung der Castoren, sagt Uwe Klüter.
"Ob man das dann verlängert, weil das Endlager noch nicht fertig ist, das ist eine Sache, da kann man jetzt noch gar nichts zu sagen. Unser Ziel ist, hier nach 40 Jahren dann auch die Bude wieder leer zu räumen."
Wohin die Brennstäbe dann reisen, ist derzeit völlig offen. Bisher steht kein Endlager für hochradioaktiven Müll zur Verfügung.
Mehr zur Sendereihe: "Ende auf Zeit"
"Also Abklingbecken sind eigentlich keine langfristigen Lagermöglichkeiten. Bei einem Nasslager muss diese Flüssigkeit ständig gekühlt werden, muss gereinigt werden. Das heißt aber, dass man für die Aufrechterhaltung der Kühlung und der Beckenreinigung auch aktive Systeme braucht, also Systeme, die Stromzufuhr benötigen."
Ohne Strom kann das Wasser verdunsten, so dass die Kühlung der Brennstäbe ausbleibt, wie in Fukushima geschehen. Vier Jahre sind geeignet für die Nasslagerung, sagt Gerhard Schmidt. So lange bleiben auch in Grohnde die Stäbe im Abklingbecken, erklärt der Leiter für interne Kommunikation des Kraftwerks Claus Sievert.
"Sie werden dann wiederum aus dem Abklingbecken wieder unter Wasser in den Castorbehälter geladen. Und dann wird die Flüssigkeit entfernt, bis auf den letzten Tropfen. Und dann wird ein Vakuum gezogen und dann der Deckel drauf gesetzt. Und dann stehen die Brennelemente, also 19 an der Zahl, im Castor trocken."
Derart verstaut beginnt der Transport. Es ist nur ein einziger Behälter: Blau und rund vier Meter lang liegt er auf einem kleinen grauen Waggon. Den zieht ein treckerähnliches Fahrzeug, das auf Schienen fährt. Nur 200 Meter muss der Tross zurücklegen: vom Reaktorgebäude zum Zwischenlager. Dessen Wände sind 1,2 Meter dick und somit besser nach Außen geschützt als die wesentlich älteren Zwischenlager in Ahaus und Gorleben. Auch die übrigen Standortzwischenlager erfüllen hohe Sicherheitsanforderungen, sagt Petra Uhlmann von E.ON Kernkraft.
"Diese Lagergebäude sind auch so konzipiert, dass sie gegen Flugzeugabsturz, gegen Naturereignisse wie Erdbeben, Blitzschlag gesichert sind. Es gab aber dann eine Reihe von Klagen von Gegnern der Zwischenlager, die befürchteten, dass das nicht sicher ist und in diesen Gerichtsprozessen sind dann nochmal sämtliche Gutachter zu Worte gekommen. Und am Ende wurde entschieden, dass die Zwischenlager sicher sind."
Im Lager in Grohnde ist der Castor inzwischen angekommen, mehrere Männer umringen ihn. Einer nimmt mit einem Lappen Wischproben, sie werden später im Labor radiologisch analysiert. Zwei weitere Männer untersuchen die Oberfläche auf Beschädigungen, ein vierter prüft die Seile des Brückenkrans, der an der Decke auf Schienen rollen kann. Mehrere Stunden dauern die Kontrollen. Schließlich klettert ein Arbeiter auf den Wagen und befestigt den Castor an den Seilen des Krans. Der hebt den rund 140 Tonnen schweren Koloss langsam an und bringt ihn auf seinem Stellplatz. 100 solcher Plätze gibt es im Lager, 13 sind bisher besetzt, erklärt Uwe Klüter vom Kernkraftwerk Grohnde.
"Wenn die hier reinkommen, sind die Behälter handwarm, das kann auch schon mal ein bisschen wärmer werden und hier oben sind so Schächte, sehen Sie hier am Gebäude, wo die warme Luft entweichen kann. Wenn warme Luft entweicht, dann muss irgendwo wieder andere Luft zukommen, das ist also im unteren Bereich, das ist also eine Einlassöffnung für jede Castorreihe separat, wo also dann Frischluft zugeführt wird. So stellt sich also hier eine Temperatur ein im Gleichgewicht ungefähr zur Außentemperatur, vielleicht ein, zwei Grad höher."
Uwe Klüter zeigt auf zwei blaue Kästen an der Wand des Lagers. In ihnen befinden sich Kameras der internationalen Atomenergiebehörde in Wien. Dort werden die Aufnahmen in Stichproben überprüft. Insgesamt 40 Jahre lang werden wohl Bilder aus Grohnde kommen, solange läuft die Genehmigungen für die Zwischenlagerung der Castoren, sagt Uwe Klüter.
"Ob man das dann verlängert, weil das Endlager noch nicht fertig ist, das ist eine Sache, da kann man jetzt noch gar nichts zu sagen. Unser Ziel ist, hier nach 40 Jahren dann auch die Bude wieder leer zu räumen."
Wohin die Brennstäbe dann reisen, ist derzeit völlig offen. Bisher steht kein Endlager für hochradioaktiven Müll zur Verfügung.
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