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200 Millionen Euro Nothilfe für den Sport
"Gemeinschaftsaktion innerhalb der Koalition"

Der Profisport abseits des Bundesligafußballs erhält 200 Millionen Euro Nothilfe für den Wegfall von Zuschauereinnahmen. Die Vorsitzende des Bundestagssportausschusses, Freitag, bezeichnete diese Maßnahme im Dlf als folgerichtig. Die Vereine wie normale Unternehmen zu behandeln, sei nicht sinnvoll. Bundesmittel für den Breitensport schloss Freitag aus.

Dagmar Freitag im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Dagmar Freitag, Porträtfoto
Die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag (SPD) ist Vorsitzende des Sportausschusses. (Die Hoffotografen GmbH)
Die Koalition hat sich auf ein Hilfspaket des Bundes für den Sport in Höhe von 200 Millionen Euro verständigt. Profitieren sollen davon professionelle Vereine aus Sportarten wie Basketball, Handball, Volleyball oder Eishockey, bestimmte Einzelsportarten sowie Klubs der dritten Fußballliga der Männer, die Corona-bedingt durch den Ausfall von Zuschauereinnahmen in eine wirtschaftliche Notsituation geraten sind. Auch die Frauenfußball-Bundesliga soll unterstützt werden. Das Paket dient dazu, Vereinen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schieflage geraten sind, zu helfen und drohende Insolvenzen im Sportbereich zu verhindern.
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Corona-Nothilfe des Bundes - 200 Millionen Euro für Sportvereine Eintrittsgelder, Bewirtung, Veranstaltungen: Während der Corona-Krise müssen Sportvereine auf ihre üblichen Einnahmequellen verzichten und geraten in wirtschaftliche Nöte. Helfen soll jetzt ein Nothilfe-Paket des Bundes – zur Freude der Volleyball-Bundesliga.
Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag, bezeichnete das Paket als "richtigen Schritt". Konkrete Ausführungsbestimmungen würden zur Zeit vom Bundesinnenministerium erarbeitet. Klar sei, dass die Profivereine massive Einbußen hatten, weil sie die Saison nicht zu Ende spielen konnten oder weil sie nicht wüssten, wie es jetzt weitergeht. Viele stünden vor dem Neustart der Saison und wissen nicht, ob Zuschauer kommen dürfen.
Freitag befürchtet kein Hauen und Stechen um die Gelder
Was einen möglichen Kampf der Vereine um die Mittel betrifft, sagte Freitag, sie sei diesbezüglich entspannt. Man habe noch mal Geld draufgelegt, um die Dritten Ligen mit in Betracht ziehen zu können und das Paket sei nicht nur auf große Ballsportarten beschränkt. Sie könne sich vorstellen, dass Vereine im Ringen und Tischtennis auch von fehlenden Zuschauern betroffen seien. Dann hätten sie die gleiche Möglichkeit, Geld zu beantragen und dieses werde dann gerecht verteilt. "Entscheidend ist, dass der Antrag den Kriterien entspricht und dass mit echten Zahlen gearbeitet wird", sagte die SPD-Politikerin.
Dass der Profisport nun einen eigenen Hilfstopf erhält, lobte Freitag: Die bisherigen Kriterien, nach denen Sportvereine wie Unternehmen zu behandeln waren, hätten nicht gepasst. Vereine würden anders als Unternehmen noch vor der Frage stehen, wie der Neustart aussehen könnte. "Niemand weiß, wann die Ligen mit Spielbetrieb beginnen, niemand weiß, unter welchen Voraussetzungen, und das unterscheidet sie deutlich von anderen Unternehmen."
Sportausschuss habe sich bei Vertretern der Sportarten informiert
Zur Einbindung des Sportausschusses in den Entscheidungsprozess sagte Freitag, man habe Vertreter von "Teamsport Deutschland" aus den Sportarten Handball, Eishockey und Volleyball im Sportausschuss angehört, die das Problem geschildert hätten. Zur Frage, in welcher Rolle Frank Steffel agiert habe, zugleich CDU-Mitglied im Sportausschuss als auch Präsident des Handballvereins Füchse Berlin, sagte Freitag, dass nicht nur Steffel betroffen sei, sondern dass fast alle Kolleginnen und Kollegen betroffene Vereine in ihren Wahlkreisen hätten. Bei der Nothilfe für die Vereine handle es sich um eine "Gemeinschaftsaktion innerhalb der Koalition".
Ein Fonds für Breitensport sei hingegen nicht die Aufgabe des Bundes. Nach allem was sie wissen, so Freitag, seien die Hilfsprogramme der Länder in den meisten Fällen bei Weitem nicht ausgeschöpft. Darüber hinaus habe sie die Vorsitzende der Sportministerkonferenz aus Bremen, Stahmann, um einen Überblick gebeten, inwieweit die Ländermittel Mittel abgerufen wurden. Die Antwort stehe aber noch aus.