"Humboldt-Universität zu Berlin, Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum", so steht es an der hellen Natursteinfassade der neuen Universitätsbibliothek. Noch ist der neue Campus in Mitte, gleich hinter dem S-Bahnhof Friedrichstraße eine Baustelle. An den Aufzügen, die bis hoch in den neunten Stock fahren, klebt noch durchsichtige Schutzfolie. Der dunkelgraue Linoleumfußboden ist mit hellem Staub bedeckt, Stühle stehen eingepackt in den Fluren, stapelweise liegen Bücher auf Handwagen zwischen Bücherregalen aus grauem Metall. Philosophiestudentin Steffi Teschner ist als studentische Hilfskraft eine der ersten Studierenden, die in dem Neubau arbeitet. Sie steht im siebten Stock, zwischen den neuen Bücherregalen, beklebt Buchdeckel mit einem neuen Sicherheitscode.
"Also wir stehen jetzt hier vor einem gemischten Regal. Also ich hatte jetzt hier schon Bücher zur Elektrotechnik in der Hand, zur Soziologie, die Bezirke der DDR, was auch ganz interessant war, das noch mal zu sehen. Ja, das wird schon so, dass man sich das hier raussuchen kann, dass vielleicht doppelte Exemplare von Büchern da sind und so."
Zweieinhalb Millionen Bücher, die Zentralbibliothek sowie zwölf Zweig- und Teilbibliotheken müssen spätestens zu Beginn des Wintersemesters in den Regalen stehen. Steffi Teschner sieht durch die hohen rechteckigen Glasfenster an der Hausfassade gegenüber. Die Reichstagskuppel scheint ganz nah, bei klarem Wetter ist der Funkturm im Süden als graue Spitze am Horizont zu erkennen.
"Imposant, sehr groß, also riesig eigentlich, also ich habe gestaunt, als ich hier zum ersten Mal stand und das gesehen habe. Also es gibt natürlich hier mehr Arbeitsplätze, wo man sich hinsetzen kann und lesen kann. Ich glaube, die hat auch länger auf, die Bibliothek, was natürlich auch gut ist."
Bis 24 Uhr wird das Grimm-Zentrum in der Woche geöffnet sein; und zwar für jeden. Die Philosophiestudentin ist skeptisch.
"Ja, ich bin gespannt, wie es wird. Denn wenn alle ausleihen können, gibt es schon Bedenken unter den Studenten, inwieweit wir dann noch Zugriff auf die wissenschaftlichen Bücher haben, die wir brauchen. Man kennt das ja schon von der Staatsbibliothek, dass man da zum Teil lange Wartezeiten hat und Vormerkgebühren zahlen muss. Ich weiß jetzt nicht, wie es hier werden soll, aber ich hoffe doch, es wird alles halb so schlimm und wird sich einpendeln. Außerdem ist es auch schön für Leute, die nicht studieren und auch Zugriff auf solche Bücher haben und sich halt einfach nur dafür interessieren."
Die Universitätsbibliothek als öffentliches Gebäude zwischen Reichstag und Museumsinsel, mitten in der Stadt - so hat Max Dudler das neue Haus konzipiert. Als Purist steht der Name des Architekten für die Attribute: schlicht, elegant und funktional. Baureferent Olaf Eigenbrodt zeigt im Eingangsfoyer auf eine Theke aus dunkelbraunem Kirschholz, er sieht auf den hellen Steinfußboden.
"Sie werden als Bodenbeläge im Haus neben dem Stein noch Linoleumbeläge finden und Nussbaumparkett, und neben dem Holz ist das dominante Material bei Einbauten das anthrazitfarbene Grau der Regale."
Er läuft über den Flur, öffnet die Tür zum Lesesaal. Leseplätze für 250 Studenten, gedämpftes Tageslicht, Olaf Eigenbrodt legt den Kopf in den Nacken, sieht nach oben.
"Wir stehen jetzt im Erdgeschoss auf der untersten Terrasse, über uns sind nochmal vier Terrassen. Der Saal öffnet sich symmetrisch nach oben. Man hat also auf jeder Etage jeweils zwei Terrassen die sich gegenüberliegen, und was man hören kann, ist, dass der Raum sehr wenig Hall hat. Also dafür, dass er fast kathedralenartig groß ist, hat er sehr wenig Hall. Das liegt daran, dass wir den ganzen Saal mit Holz verkleidet haben mit diesen Akustikbohrungen, die natürlich auch sehr viel Schall schlucken."
Großartig aber gewöhnungsbedürftig für so manche Studenten, die als studentische Hilfskraft in der neuen Bibliothek ihre Sommertage verbringen.
"Das Gebäude wirkt von außen sehr groß, aber wenn man drin ist, hat es doch eine gewisse drückende Atmosphäre. Aber was ich sehr mag an dem Gebäude ist die Holzverkleidung und generell wie mit dem Material Holz gearbeitet wurde. Also ich kann mir schon vorstellen, dass man hier gut arbeiten kann."
"Also wir stehen jetzt hier vor einem gemischten Regal. Also ich hatte jetzt hier schon Bücher zur Elektrotechnik in der Hand, zur Soziologie, die Bezirke der DDR, was auch ganz interessant war, das noch mal zu sehen. Ja, das wird schon so, dass man sich das hier raussuchen kann, dass vielleicht doppelte Exemplare von Büchern da sind und so."
Zweieinhalb Millionen Bücher, die Zentralbibliothek sowie zwölf Zweig- und Teilbibliotheken müssen spätestens zu Beginn des Wintersemesters in den Regalen stehen. Steffi Teschner sieht durch die hohen rechteckigen Glasfenster an der Hausfassade gegenüber. Die Reichstagskuppel scheint ganz nah, bei klarem Wetter ist der Funkturm im Süden als graue Spitze am Horizont zu erkennen.
"Imposant, sehr groß, also riesig eigentlich, also ich habe gestaunt, als ich hier zum ersten Mal stand und das gesehen habe. Also es gibt natürlich hier mehr Arbeitsplätze, wo man sich hinsetzen kann und lesen kann. Ich glaube, die hat auch länger auf, die Bibliothek, was natürlich auch gut ist."
Bis 24 Uhr wird das Grimm-Zentrum in der Woche geöffnet sein; und zwar für jeden. Die Philosophiestudentin ist skeptisch.
"Ja, ich bin gespannt, wie es wird. Denn wenn alle ausleihen können, gibt es schon Bedenken unter den Studenten, inwieweit wir dann noch Zugriff auf die wissenschaftlichen Bücher haben, die wir brauchen. Man kennt das ja schon von der Staatsbibliothek, dass man da zum Teil lange Wartezeiten hat und Vormerkgebühren zahlen muss. Ich weiß jetzt nicht, wie es hier werden soll, aber ich hoffe doch, es wird alles halb so schlimm und wird sich einpendeln. Außerdem ist es auch schön für Leute, die nicht studieren und auch Zugriff auf solche Bücher haben und sich halt einfach nur dafür interessieren."
Die Universitätsbibliothek als öffentliches Gebäude zwischen Reichstag und Museumsinsel, mitten in der Stadt - so hat Max Dudler das neue Haus konzipiert. Als Purist steht der Name des Architekten für die Attribute: schlicht, elegant und funktional. Baureferent Olaf Eigenbrodt zeigt im Eingangsfoyer auf eine Theke aus dunkelbraunem Kirschholz, er sieht auf den hellen Steinfußboden.
"Sie werden als Bodenbeläge im Haus neben dem Stein noch Linoleumbeläge finden und Nussbaumparkett, und neben dem Holz ist das dominante Material bei Einbauten das anthrazitfarbene Grau der Regale."
Er läuft über den Flur, öffnet die Tür zum Lesesaal. Leseplätze für 250 Studenten, gedämpftes Tageslicht, Olaf Eigenbrodt legt den Kopf in den Nacken, sieht nach oben.
"Wir stehen jetzt im Erdgeschoss auf der untersten Terrasse, über uns sind nochmal vier Terrassen. Der Saal öffnet sich symmetrisch nach oben. Man hat also auf jeder Etage jeweils zwei Terrassen die sich gegenüberliegen, und was man hören kann, ist, dass der Raum sehr wenig Hall hat. Also dafür, dass er fast kathedralenartig groß ist, hat er sehr wenig Hall. Das liegt daran, dass wir den ganzen Saal mit Holz verkleidet haben mit diesen Akustikbohrungen, die natürlich auch sehr viel Schall schlucken."
Großartig aber gewöhnungsbedürftig für so manche Studenten, die als studentische Hilfskraft in der neuen Bibliothek ihre Sommertage verbringen.
"Das Gebäude wirkt von außen sehr groß, aber wenn man drin ist, hat es doch eine gewisse drückende Atmosphäre. Aber was ich sehr mag an dem Gebäude ist die Holzverkleidung und generell wie mit dem Material Holz gearbeitet wurde. Also ich kann mir schon vorstellen, dass man hier gut arbeiten kann."