Die 24 Stunden von Le Mans feiern 2023 ihren 100. Geburtstag. Die erste Austragung des mittlerweile legendären Langstreckenrennens ging im Jahr 1923 über die Bühne. "Le Mans zieht einen regelgrecht in den Bann", sagte Ex-Rennfahrer Timo Bernhard im Dlf, der das Rennen 2010 und 2017 gewinnen konnte.
Schon bei seinem ersten Start 2002 sei ihm klar gewesen, dass er wiederkommen und auch einmal den Gesamtsieg holen müsse. Es sei bezeichnend für die Faszination des Rennens, dass man auch 100 Jahre später noch das Rennen fahre.
"In jedem Jahr geht man an seine Grenzen, manchmal auch ein bisschen drüber"
"In der Tat ist es eine Kombination aus der Ingenieurskunst, aus dem Fortschritt immer wieder neue Wege zu suchen", sagte Bernhard, der heute als Markenbotschafter für Porsche aktiv ist. Auch die Performance der Fahrer trage mit zu der Besonderheit des Rennens bei. "In jedem Jahr geht man an seine Grenzen, manchmal auch ein bisschen drüber", sagt er.
Die Besonderheit an dem Rennen in Le Mans sei auch, dass es ein Teamsport sei. "Man gewinnt nicht nur als Fahrerkombination, sondern das ganze Teams. Dazu gehört auch die Strategie, die Boxenstopps", sagte Bernhard.
Le Mans für die Weiterentwicklung enorm wichtig
Trotz des Klimawandels und Diskussionen um die Verkehrswende, sehe er das 24-Stunden-Rennen nicht als Auslaufmodell, denn besonders der technische Fortschritt stehe im Vordergrund. "Es sind ganz viele Meilenstein in der Automobilentwicklung hier in Le Mans erprobt worden, unter härtesten Bedingungen und später in die Serienautos eingeflossen."
Für die Weiterentwicklung von Automobilen habe das Rennen von Le Mans weiterhin eine enorme Bedeutung. "Der Motorsport hat weiterhin eine Relevanz, die Technik abzuprüfen", so der Rennfahrer.
Aktuell durchlebe der deutsche Motorsport nach den Boomjahren von Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher eine Talsohle. Aber er hoffe, dass man es in Deutschland wieder hinkomme, den Rennsport wieder positiver zu sehen und auch den Nachwuchs zu prägen.