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25 Jahre danach
Deutschland in Europa – Europa in Deutschland

Wie hat sich das Bild doch gewandelt seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten: Zunächst kam die neue Bundesrepublik auf leisen Sohlen daher, um der Furcht vor einem wieder erstarkten Deutschland im Herzen Europas zuvorzukommen. Da waren die west-östlichen Landesteile noch sehr stark mit sich selbst beschäftigt und galt es doch zuerst, die Aufgabe der Vereinigung politisch, wirtschaftlich und kulturell zu stemmen.

Moderation: Sabine Adler, Osteuropa-Korrespondentin |
    Verschiedenfarbige Spielfiguren stehen auf einer Europakarte.
    Schwankt das Bild Deutschlands in Europa zwischen Dämonisierung und Idealisierung? (imago / INSADCO)
    Die Befürchtungen lockerten sich jedoch mit der international zur Schau getragenen Bescheidenheit. Und dann im selben Maße, wie die Welt in Europa und um Europa herum im Zeichen der neuen multilateralen Weltordnung immer undurchsichtiger wurde. Noch mitten im Selbstfindungsprozess begriffen, wurde Deutschland schließlich offen aufgefordert, mehr Verantwortung in Europa und der Welt zu übernehmen.
    Heute schwankt das Bild Deutschlands in Europa zwischen Dämonisierung und Idealisierung: In der Finanzkrise von Griechenland gescholten, ein wirtschaftlicher Hegemon zu sein, der seine Partner in die Kniee zwingt – in der jüngsten Flüchtlingskrise ob seiner Hilfsbereitschaft gelobt und mitunter zum europäischen Vorbild verklärt.
    Dieses oszillierende Bild zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung soll in dieser Diskussionsrunde aus vier Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus ganz Europa ausgeleuchtet werden.
    Auf dem Podium sind zu Gast:
    • Marica Bodrozic, Deutschland / Kroatie
    • Agnieszka Kowaluk, Deutschland / Polen
    • Marina Naprushkina, Deutschland / Weißrussland
    • David Wagner, Deutschland
    Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Leipziger Volkszeitung und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.