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25 Jahre Deutsch-polnischer Vertrag
"Deutsche, lernt Polnisch!"

Weniger Deutsche sollten mit erhobenem Zeigefinger Richtung Polen weisen, meint der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak: Mehr Deutsche vor allem in den ostdeutschen Bundesländern sollten Polnisch lernen. Ziemiak kritisierte anlässlich des heutigen 25. Jahrestags des Deutsch-polnischen Vertrags die Haltungen vieler Bürger zum Nachbarn Polen als nachlässig und überheblich.

    Im deutsch-polnischen Eurokindergarten in Frankfurt (Oder) umarmen sich die Freundinnen Domenika Rzeznikiewicz (l) aus Polen und Mara Behnke aus Deutschland.
    Bei der deutsch-polnischen Freundschaft gibt es noch viel zu tun, meint Paul Ziemiak. (picture-alliance/dpa/Patrick Pleul)
    "Wir müssen uns viel mehr anstrengen, damit die Freundschaft zwischen Deutschland und Polen lebendiger wird", sagte Ziemiak der Deutschen Presse-Agentur. Ziemiak wurde 1985 in Polen geboren. Als er drei Jahre alt war, zogen seine Eltern mit ihm nach Iserlohn.
    Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak.
    Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Der JU-Vorsitzende kritisierte, in den vergangenen Jahren seien viele Chancen verpasst worden. Er beklagte, deutsche Politiker stünden oft mit erhobenem Zeigefinger da. Mit der polnischen Regierung sollte man aber lieber ein offenes Wort sprechen und kritisch nachfragen: "Von Berlin nach Warschau fährt der Bummelzug statt der ICE. In Sachsen und Brandenburg spricht man Englisch und Französisch, aber kein Wort Polnisch. Wenn die Polen nicht so gut Deutsch sprechen würden, wäre eine Verständigung im kleinen Grenzverkehr kaum möglich."
    Am 17. Juni 1991 hatten Deutschland und Polen einen Freundschafts- und Nachbarschaftsvertrag geschlossen. Kanzlerin Angela Merkel trifft am Vormittag in Berlin den polnischen Präsidenten Andrzej Duda, der dann am Nachmittag Bundespräsident Joachim Gauck in Warschau empfängt. Duda und Gauck hatten sich gestern trotz aller Unstimmigkeiten - unter anderem über die Flüchtlingspolitik - für eine enge Zusammenarbeit stark gemacht. (tgs/gü)