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25 Jahre Einheit
"Ich wäre nie so einfach abgehauen!"

Andreas Thom war der erste Fußballer, der aus der DDR offiziell in die Bundesliga wechselte. Im Jahr des Mauerfalls verpflichtete Bayer Leverkusen den damals 24-Jährigen vom ungeliebten "Stasiclub" und DDR-Rekordmeister BFC Dynamo.

Andreas Thom im Gespräch mit Philipp May |
    Fußballl-Bundesliga, Saison 1994/95, 1. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen unterliegt dem 1. FC Kaiserslautern mit 0:1 im heimischen Ulrich-Haberland-Stadion am 19. August 1994. Das Foto zeigt Leverkusens Andreas Thom in Aktion.
    Leverkusens Andreas Thom in der Bundesliga-Saison 1994/95 (Hartmut Reeh, dpa picture-alliance)
    Andreas Thom war der erste Fußballer, der aus der DDR offiziell in die Bundesliga wechselte. Im Jahr des Mauerfalls verpflichtete Bayer Leverkusen den damals 24-Jährigen vom ungeliebten "Stasiclub" und DDR-Rekordmeister BFC Dynamo.
    Am 12. Dezember 1989 ist der erste Wechsel eines DDR-Spielers in die Bundesliga perfekt. Thom darf für eine Ablösesumme von rund 2,5 Millionen D-Mark in den Fußball-Westen. "Rainer Calmund war sauschnell", erinnert sich Thom im Deutschlandfunk an seine Verpflichtung durch den früheren Bayer-Manager im Jahr des Mauerfalls. "Damals musste ich mich relativ schnell entscheiden, ohne zu wissen, wie es letztendlich endet."
    Über 200 Mal spielte Thom in der Bundesliga, war auch kurz Erstliga-Interimscoach. Heute arbeitet der 50-Jährige als Nachwuchstrainer bei Hertha BSC.
    Thom spricht von einer "aufregenden Zeit". Er wäre zuvor aber nie so einfach aus der DDR "abgehauen". Mit BFC Dynamo, dem damaligen Verein des Ministeriums für Staatssicherheit, holte fünfmal den Meistertitel. "Auswärts wurden wir fast überall ausgepfiffen. Das war für uns aber eine zusätzliche Motivation", sagte der 51-malige DDR-Nationalspieler.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 3. April 2016 nachhören.