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260. Geburtstag von Ernst Chladni
Der Entdecker der Meteoriten

Heute vor 260 Jahren kam in Wittenberg Ernst Florens Friedrich Chladni zur Welt. Er hat die Akustik und Meteoritenforschung maßgeblich beeinflusst.

Von Dirk Lorenzen |
    Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827)
    Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) (Adlard)
    Nach einer juristischen Ausbildung widmete er sich zunächst vor allem seinem musikalischen Talent. Bei seinen Schall-Experimenten gelang ihm eine verblüffende Entdeckung: Lose verteilter Sand auf einer dünnen Metallplatte sammelt sich entlang bestimmter Linien und Muster, wenn man die Platte mit einem Geigenbogen oder einer Stimmgabel in Schwingungen versetzt.
    Die Chladnischen Klangfiguren bescherten ihm ein gutes Auskommen. Er reiste kreuz und quer durch Europa und führte bei Konzerten und Vorträgen diese Figuren vor. Selbst Napoleon soll staunend festgestellt haben, dass dieser Mann Töne sichtbar mache. 1794 publizierte Ernst Chladni seine wohl bedeutendste Arbeit "Über den Ursprung der von Pallas entdeckten und anderer ihr ähnlicher Eisenmassen".
    Der Forscher Peter Pallas hatte auf einer Russlandexpedition in einem sibirischen Dorf ein Stück "gediegnes Eisen" gefunden. Ernst Chladni stellte die damals revolutionäre Theorie auf, die so genannten Meteor-Massen stammten aus dem Weltraum.
    Diese Idee stieß etliche Jahre auf größte Ablehnung und brachte ihm viel Spott ein. Doch noch zu seinen Lebzeiten wurde die Meteoriten-Theorie allgemein akzeptiert. Ernst Chladni war zwar ein brillanter Forscher, hat aber nie eine feste Anstellung gehabt. Er finanzierte sich bis zuletzt durch Vortragsreisen und ist 1827 im Alter von 70 Jahren in Breslau gestorben.