Nach Angaben des World Resources Institute wurden 2023 rund 400.000 Hektar weniger zerstört worden als 2022 - aber in etwa so viel wie im Jahr 2021. Die verlorene Waldfläche ist demnach größer als Nordrhein-Westfalen.
Die Umweltorganisation Global Forest Watch erklärte, die Welt habe zwei Schritte vor und zwei zurück gemacht. Zwar habe sich der Waldverlust im brasilianischen Amazonasgebiet ebenso wie in Kolumbien deutlich reduziert. Dies zeige, dass Fortschritte möglich seien. Diese würden aber durch höhere Verluste in anderen Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Bolivien und Indonesien weitgehend zunichtegemacht.
Zehn Fußballfelder pro Minute
In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Welt nach Angaben des World Resources Institute jedes Jahr drei bis vier Millionen Hektar Tropenwald verloren.
Umgerechnet seien allein im vergangenen Jahr pro Minute Baumbestände in der Größe von zehn Fußballfeldern verschwunden. Brasilien ist dem Bericht zufolge noch immer das Land mit dem größten Waldverlust.
Umgerechnet seien allein im vergangenen Jahr pro Minute Baumbestände in der Größe von zehn Fußballfeldern verschwunden. Brasilien ist dem Bericht zufolge noch immer das Land mit dem größten Waldverlust.
Großer Waldverlust in Kanada
Mit Blick auf die weltweite Entwicklung taucht jenseits der Tropen auch Kanada auf. Dort war der Waldverlust im Jahr 2023 dreimal so hoch wie in anderen aufgezeichneten Jahren. Grund dafür sind die verheerenden Waldbrände. Vergangenes Jahr wurden in Kanada fünfmal mehr Bäume durch Brände vernichtet als im Vorjahr.
Waldüberwachung mithilfe von Satelliten
Tropischer Urwald ist als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wichtig – und als CO2-Speicher. Mithilfe der Plattform Global Forest Watch beobachten Umweltorganisationen seit 2014 unter anderem mit Satellitentechnik Veränderungen von Waldgebieten weltweit. Das World Resources Institute erstellt anhand der Daten jährlich einen Report gemeinsam mit Forschenden der US-amerikanischen Universität von Maryland.
Programmhinweis
Mehr zu diesem Thema hören Sie in der Sendung „Forschung aktuell“ im Deutschlandfunk ab 16.35 Uhr.
Diese Nachricht wurde am 05.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.