Archiv

30 Jahre Mauerfall
Die sportliche Wiedervereinigung

Mit dem Zusammenbruch der DDR begann auch im Sport die Wiedervereinigung: Zwei verfeindete Sportsysteme sollten zusammenwachsen, gleichzeitig begann die Aufarbeitung des DDR-Dopingsystems. In diversen Sportgesprächen hat der Deutschlandfunk mit Zeitzeugen gesprochen, die vor und nach der friedlichen Revolution den Sport in Deutschland mitgestaltet haben. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls öffnen wir unsere Archive.

Von Maximilian Rieger |
    Porträt von Manfred Ewald, dem mächtigsten Mann im DDR-Sport. Im Hintergrund ist die Flagge der DDR zu sehen.
    Er war der mächtigste Mann im DDR-Sport: der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees und des DTSB Manfred Ewald. (picture-alliance / dpa / Ossinger)
    Joachim Gauck bei der Ankunft zur ARD-Talkshow 'maischberger. die woche' im WDR Studio BS 3. Köln, 14.08.2019 
    Zwischen Moral und Verführung - Sportgespräch mit Joachim Gauck
    Freiheit und Verantwortung – das sind die großen Themen des Joachim Gauck. Themen, die den ehemaligen Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde und Altbundespräsidenten auch bei der Aufarbeitung der deutsch-deutschen Sportgeschichte begleitet haben. Er warnte im April 2011 im Dlf davor, die Schicksale der Dopingopfer zu vergessen.
    Der Ex-Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Walther Tröger
    "Eine Erfolgsgeschichte" - Walther Tröger über die Wiedervereinigung im Sport
    Der frühere Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Walther Tröger, hat die deutsch-deutsche Wiedervereinigung im Sport als gelungen bezeichnet - auch, wenn die Gräben zwischen den beiden Sportnationen tief gewesen seien. Das sagte Tröger im Deutschlandfunk-Sportgespräch im November 2014.
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Die Friedensfahrt - das wichtigste Radsportereignis im Osten
    Die Internationale Friedensfahrt, die "Tour de France des Ostens", mobilisierte jedes Jahr im Mai unglaubliche Zuschauermassen. 1952 wurde das Rennen zur Drei-Länder-Tour zwischen Warschau, Berlin und Prag und führte erstmals über deutschen Boden. Thomas Purschke blickt in seinem Feature auf dieses Ereignis zurück.
    Ein DDR -Trainingsanzug ist 2010 in der Ausstellung "Wir gegen uns" im Bonner Haus der Geschichte zu sehen
    Flüchtling, Funktionär, Verräter - Zeitzeugen des DDR-Sports
    Ein DDR-Fußballnationalspieler, der "rübergemacht" hat, ein DDR-Sportfunktionär, der mitverantwortlich war für systematisches Doping und eine Journalistin, die von ihrem eigenen Mann – einem Sportreporter – bespitzelt wurde. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls senden wir Ausschnitte aus Dlf-Interviews mit Zeitzeugen.
    Der Magdeburger Ex-Fußballer und Sportfunktionär Hans-Georg Moldenhauer lächelt am 09.11.2016 in Magdeburg  in seinem Arbeitszimmer. 
    Hans-Georg Moldenhauer - Die Einheit und die Fußball-Einheit
    Hans-Georg Moldenhauer, der letzte Präsident des DDR-Fußball-Verbandes, gehörte zu den Befürwortern eines schnellen Anschlusses an den DFB. Nach der Wende habe er aber vor allem einen Blick für die ehemaligen DDR-Fußballer gehabt. "Die Ausbildung in den DDR-Klubs war schon gut", sagte Moldenhauer 2015 im Dlf.
    Jürgen Sparwasser (2. v. l.) und Manfred Zapf (3. v. l.) vom FC Magdeburg halten den Europapokal der Pokalsieger in die Höhe.
    Fußball im Osten - Allein die Erinnerung lebt
    Chemie Buna Schkopau, Lok Stendal oder Motor Suhl: In der DDR-Oberliga kickten auch einige kleinere Fußball-Vereine in der höchsten Spielklasse mit. Klubs die heute kaum noch jemand kennt. Dlf-Landeskorrespondent Christoph Richter hat sich 2017 auf Spurensuche begeben.
    Das Logo des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu "100 Jahre DFB".
    100 Jahre DFB - König Fußball und sein Hofstaat
    Im Jahr 2000 feierte der Deutsche Fußball-Bund sein 100-jähriges Bestehen. Drei WM-Siege und zwei gewonnene Europameisterschaften standen damals schon auf dem Briefkopf. Doch auch ein Bundesliga-Skandal sorgte für Trubel und ein Spiel zwischen Ost und West bei der WM 1974 ging in die Geschichte ein.
    DDR-Sportler Claus Tuchscherer bei den Olympischen Spielen in Insbruck 1976
    Die Flucht des Claus Tuchscherer
    Mit dem Taxi in die Freiheit: DDR-Bürger Claus Tuchscherer nutzte die Olympischen Spiele in Innsbruck 1976 zu seiner abenteuerlichen Flucht. 30 Jahre später kehrte er zum ehemaligen DDR-Teamquartier zurück und sagte im Dlf-Sportgespräch: "Ich habe nichts bereut."
    Erich Honecker, der Staatsratsvorsitzende der DDR, zeichnet im April 1980 den DDR-Eiskunstläufer und WM-Sieger Jan Hoffmann mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold aus.
    Der Kampf gegen den Klassenfeind
    Kaderschmieden, Zwangsdoping und die Bespitzelung: Im Kampf gegen den Klassenfeind aus der BRD war der Sport ein Mittel der DDR-Politik. Medaillen, Titel und Siege der DDR-Athleten sollten die eigene Überlegenheit sicherstellen.
    Diskus-Werfer Günter Schaumburg bei der Leichtathletik-EM in Athen
    "Wir waren körperlich und geistig am Ende"
    Ständige Beobachtung, regelmäßige Berichterstattung und bloß keine Kritik am DDR-Leistungssport – die Methoden der Stasi haben bei Spitzen- und Breitensportlern der ehemaligen DDR tiefe Spuren hinterlassen. "Zum Verzeihen bin ich noch nicht reif", sagte der Diskuswerfer Günter Schaumburg 1992 im Dlf.