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32 Bewerber für 13 Austragungsorte

Auf der UEFA-Sitzung im kroatischen Dubrovnik, hat der europäische Fußballverband Einzelheiten zur geplanten Fußball-EM 2020 bekannt gegeben. Für die 13 Austragungsorte des Turnier bewerben sich neben Deutschland noch 31 weitere Länder

Von Andrea Schültke |
    "Das ist wunderbar", meinte Michael Platini. Der Präsident des Europäischen Fußball-Verbandes UEFA freute sich über die unerwartet große Anzahl der Bewerbungen. Die verbuchte der Franzose als persönlichen Erfolg. War es doch seine Idee von einer Europameisterschaft in ganz Europa, mit der er im Sommer 2012 überrascht hatte.

    Von Armenien bis Weißrussland reichen nun die Interessenten. Teilweise kleine Länder, die eine komplette EM nie hätten stemmen können. Dass auch Deutschland zum Zug kommen wird, gilt als sicher. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Wolfgang Niersbach, sieht trotz der 31 Konkurrenten gute Chancen für München als Austragungsort. Die bayerische Landeshauptstadt hatte sich intern gegen Berlin durchgesetzt und zwei Bewerbungen abgegeben. Die eine für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale. Die andere für die beiden Halbfinals und das Endspiel.
    Für das Finalpaket haben sich nach DFB-Angaben sieben Städte beworben, darunter auch Istanbul. Die türkische Metropole war vor kurzem bei der Wahl des Olympia-Gastgebers für die Sommerspiele 2020 leer ausgegangen. Der DFB hatte bereits angekündigt auf eine Kampfabstimmung gegen Istanbul zu verzichten. Die endgültige Entscheidung über die insgesamt 13 Spielorte fällt in einem Jahr.

    Auch die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 spielte bei der UEFA-Sitzung in Dubrovnik eine Rolle. Sie soll in Katar stattfinden – diskutiert wird, ob sie von den heißen Sommermonaten in den Winter verlegt wird. Darüber will der Welt-Fußballverband Fifa Anfang Oktober beraten. Die 54 Mitgliedsverbände der UEFA haben ihrem Präsidenten Michael Platini das Mandat erteilt, für eine Verlegung der Wüsten-WM in den Winter zu stimmen. Die Vereine der europäischen Ligen bemängeln aber, dass dann der komplette europäische Spielplan verändert werden muss. Sie warnen vor einer vorschnellen Festlegung und wollen noch über mögliche Alternativ-Termine verhandeln. Es gibt also weiter Diskussionsbedarf.