Das Programmheft des Kirchentags ist eher ein Programmbuch mit 600 eng bedruckten Seiten. Andreas Main wird für den Deutschlandfunk vom Kirchentag berichten - als Journalist und als religionsinteressierter Mensch. Seine persönlichen Favoriten sind die "Nacht der Lichter" der Gemeinschaft von Taizé, ein Podium zur komplexen Wirklichkeit Israels, ein "interreligiöses Liederlabor" und ein Podium zu Sterben und Tod in den verschiedenen Religionen.
Themen außerhalb von Talkshows
"Mich interessieren die Themen, die nicht so sehr in den Talkshows rauf und runter debattiert werden", sagt Main. Er habe das Programmheft gründlich studiert und deutlich mehr Veranstaltungen mit "Mut zur Theologie" gefunden. "Diesmal wirkt der Kirchentag so, als wäre er von einer Last befreit."
Das Motto "Was für ein Vertrauen" sei im guten Sinne fromm und relevant, so Main. Die Debatten könnten eine Gesellschaft verändern, in der Misstrauen und Ängste regierten. "Wenn Menschen die Zusage gemacht wird, dass Vertrauen möglich ist, dann geht das an die Wurzel vieler Probleme", sagt der Dlf-Redakteur.
Selbstkritisch merkt Main an, dass Journalisten stark - zu stark - auf die Politprominenz schauten, während für die Besucher das Spirituelle wichtig sei. "Diesmal scheinen Religion und Politik auf dem Kirchentag in eine Balance zu kommen."