Dirk Müller: Die AfD hat Stunden um Stunden gezittert, heftig die Daumen gedrückt, sie könnte es schaffen. Doch dann hat sie es nicht geschafft, als Newcomer in den Bundestag zu kommen. 4,7 Prozent Zustimmung hat es dann immerhin doch gegeben. – Am Telefon ist jetzt Alexander Gauland, Gründungsmitglied und stellvertretender Sprecher der Partei Alternative für Deutschland. Guten Morgen!
Alexander Gauland: Guten Morgen, Herr Müller.
Müller: Wie hart ist es, Herr Gauland, dann doch zu scheitern?
Gauland: Das ist nicht hart. Ich betrachte das überhaupt nicht als Scheitern. Ich glaube, wenn eine Partei nach einem halben Jahr fast in den Bundestag kommt und einen Parteiaufbau und einen Wahlkampf in der Form hinlegt, dann sind 4,7 Prozent geradezu ein Traumergebnis.
Müller: Wir sind ja nicht in der Reisebranche. Gestern hat man dennoch sehr, sehr viel vom Last-minute-Swing gehört. Das heißt, in den letzten Tagen, in den letzten Wochen haben Sie, hat Ihre Partei noch einmal kräftig aufgeholt. Wir haben vor Monaten lange Zeit drei Prozent gehabt, ein stagnierendes Ergebnis, und dann kam plötzlich die Dynamik. Haben Sie gestern ernsthaft geglaubt, dass es klappt?
Gauland: Ich habe gestern, als ich die ersten Zahlen bekam, am Ende tatsächlich das erste Mal ernsthaft geglaubt, dass es klappt. Ich bin die ganze Zeit vorher, eben weil wir ganz jung, frisch sind, skeptisch gewesen, aber gestern gab es einen Moment, wo mich jemand anrief und sagte, die FDP ist draußen und ihr seid drin, da fand ich, das Erste ist ein wunderbares Ergebnis und das Zweite ist ein schönes Ergebnis. Aber es hat dann nicht geklappt.
Müller: Haben Sie wirklich Interesse daran gehabt, dass die FDP rausfliegt?
Gauland: Ja! Ich persönlich bin geradezu glücklich, dass die FDP rausgefallen ist, weil sie die Partei ist, die die Wähler nach dem, was sie vor vier Jahren versprochen hat, einfach betrogen hat. Die FDP hatte uns ein anderes Steuersystem versprochen, sie hat es gar nicht versucht, weil Herr Westerwelle unbedingt Außenminister werden musste, statt dass die FDP ihren Finanzexperten Hermann Otto Solms zum Finanzminister gemacht hat. Das ist eine Partei, die wirklich die Wähler verraten hat, und ich muss zugeben, ich bin sehr glücklich, dass ich das in meinem immerhin schon hohen Alter noch erleben kann, dass diese Partei weg ist.
Müller: Jetzt müssen wir auch noch über die CDU reden. Das ist ja nun auch nicht gerade Ihre Entwicklung gewesen, die Sie wollten.
Gauland: Nein, aber es ist klar: Vieles von dem, was wir sagen, ist bei den Menschen im Portemonnaie noch nicht angekommen, sondern wir haben es angekündigt. Wir sagen, das wird alles so kommen. Das ist für viele Menschen sehr kompliziert, das ist mir auch klar. Und deshalb haben sie am Ende der Kanzlerin vertraut nach dem Motto, na ja, sie wird es schon machen. Das wird für die CDU auf Dauer nicht halten, das kann gar nicht halten, denn wir werden jetzt erleben, dass wir auch zahlen müssen, dass wir nicht nur Verpflichtungen eingegangen sind, sondern dass deutsches Steuergeld an Banken gehen wird, und dann wird sich die Stimmung ändern. Da bin ich ganz sicher.
Müller: 4,7 Prozent, also ein Wahlerfolg, obwohl man an der Hürde gescheitert ist. Wie schwer ist das jetzt für Ihre Partei, weiter durchzuhalten, weiter bei der Stange zu bleiben?
Gauland: Das halte ich überhaupt nicht für schwer. Wenn wir jetzt über zwei Prozent reden würden, dann könnten Sie mir die Frage stellen. Aber 4,7 Prozent bedeutet, dass wir alle sehr motiviert sind, dass wir natürlich jetzt auf die Europawahl schauen und dass Spannungen, die es vielleicht auch gibt, jetzt nicht zum Tragen kommen werden, da man doch so knapp vor einem Ziel ist.
Müller: Und es gibt jetzt Geld. Hilft das?
Gauland: Geld hilft immer. Ich habe mich mit Wahlkampfkostenausstattung nicht befasst, aber natürlich hilft so was. Das ist völlig klar.
Müller: Alexander Gauland bei uns heute Morgen im Deutschlandfunk, Gründungsmitglied und stellvertretender Sprecher der AfD. Vielen Dank für das Gespräch, auf Wiederhören.
Gauland: Danke, Herr Müller. Tschüss!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Alexander Gauland: Guten Morgen, Herr Müller.
Müller: Wie hart ist es, Herr Gauland, dann doch zu scheitern?
Gauland: Das ist nicht hart. Ich betrachte das überhaupt nicht als Scheitern. Ich glaube, wenn eine Partei nach einem halben Jahr fast in den Bundestag kommt und einen Parteiaufbau und einen Wahlkampf in der Form hinlegt, dann sind 4,7 Prozent geradezu ein Traumergebnis.
Müller: Wir sind ja nicht in der Reisebranche. Gestern hat man dennoch sehr, sehr viel vom Last-minute-Swing gehört. Das heißt, in den letzten Tagen, in den letzten Wochen haben Sie, hat Ihre Partei noch einmal kräftig aufgeholt. Wir haben vor Monaten lange Zeit drei Prozent gehabt, ein stagnierendes Ergebnis, und dann kam plötzlich die Dynamik. Haben Sie gestern ernsthaft geglaubt, dass es klappt?
Gauland: Ich habe gestern, als ich die ersten Zahlen bekam, am Ende tatsächlich das erste Mal ernsthaft geglaubt, dass es klappt. Ich bin die ganze Zeit vorher, eben weil wir ganz jung, frisch sind, skeptisch gewesen, aber gestern gab es einen Moment, wo mich jemand anrief und sagte, die FDP ist draußen und ihr seid drin, da fand ich, das Erste ist ein wunderbares Ergebnis und das Zweite ist ein schönes Ergebnis. Aber es hat dann nicht geklappt.
Müller: Haben Sie wirklich Interesse daran gehabt, dass die FDP rausfliegt?
Gauland: Ja! Ich persönlich bin geradezu glücklich, dass die FDP rausgefallen ist, weil sie die Partei ist, die die Wähler nach dem, was sie vor vier Jahren versprochen hat, einfach betrogen hat. Die FDP hatte uns ein anderes Steuersystem versprochen, sie hat es gar nicht versucht, weil Herr Westerwelle unbedingt Außenminister werden musste, statt dass die FDP ihren Finanzexperten Hermann Otto Solms zum Finanzminister gemacht hat. Das ist eine Partei, die wirklich die Wähler verraten hat, und ich muss zugeben, ich bin sehr glücklich, dass ich das in meinem immerhin schon hohen Alter noch erleben kann, dass diese Partei weg ist.
Müller: Jetzt müssen wir auch noch über die CDU reden. Das ist ja nun auch nicht gerade Ihre Entwicklung gewesen, die Sie wollten.
Gauland: Nein, aber es ist klar: Vieles von dem, was wir sagen, ist bei den Menschen im Portemonnaie noch nicht angekommen, sondern wir haben es angekündigt. Wir sagen, das wird alles so kommen. Das ist für viele Menschen sehr kompliziert, das ist mir auch klar. Und deshalb haben sie am Ende der Kanzlerin vertraut nach dem Motto, na ja, sie wird es schon machen. Das wird für die CDU auf Dauer nicht halten, das kann gar nicht halten, denn wir werden jetzt erleben, dass wir auch zahlen müssen, dass wir nicht nur Verpflichtungen eingegangen sind, sondern dass deutsches Steuergeld an Banken gehen wird, und dann wird sich die Stimmung ändern. Da bin ich ganz sicher.
Müller: 4,7 Prozent, also ein Wahlerfolg, obwohl man an der Hürde gescheitert ist. Wie schwer ist das jetzt für Ihre Partei, weiter durchzuhalten, weiter bei der Stange zu bleiben?
Gauland: Das halte ich überhaupt nicht für schwer. Wenn wir jetzt über zwei Prozent reden würden, dann könnten Sie mir die Frage stellen. Aber 4,7 Prozent bedeutet, dass wir alle sehr motiviert sind, dass wir natürlich jetzt auf die Europawahl schauen und dass Spannungen, die es vielleicht auch gibt, jetzt nicht zum Tragen kommen werden, da man doch so knapp vor einem Ziel ist.
Müller: Und es gibt jetzt Geld. Hilft das?
Gauland: Geld hilft immer. Ich habe mich mit Wahlkampfkostenausstattung nicht befasst, aber natürlich hilft so was. Das ist völlig klar.
Müller: Alexander Gauland bei uns heute Morgen im Deutschlandfunk, Gründungsmitglied und stellvertretender Sprecher der AfD. Vielen Dank für das Gespräch, auf Wiederhören.
Gauland: Danke, Herr Müller. Tschüss!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.