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40 Jahre Literaturzeitschrift "Am Erker"
"Die Themen ändern sich mit den Zeiten"

Anarchistische Wohnungspolitik, schwarze Pädagogik, Lenin - darüber berichtete die Literaturzeitschrift "Am Erker" 1977. Heute sind es unter anderem Facebook und Nacktscanner. Seit damals seien nicht nur die Produktionsbedingungen, sondern auch die Themen andere geworden, sagte der Herausgeber Joachim Feldmann im Dlf.

Joachim Feldmann mit Jan Drees |
    Das Tastaturfeld einer mechanischen Schreibmaschine
    Die ersten Ausgaben von "Am Erker" entstanden bei den Herausgebern zuhause auf einer mechanischen Schreibmaschine. (picture alliance / dpa / Peter Steffen)
    1977 erschien die erste Ausgabe der Literaturzeitschrift "Am Erker". Die kostete damals eine Mark im freien Verkauf und 50 Pfennige im Straßenverkauf durch den Herausgeber.
    Ganz vorne stand: "Unsere Zeitschrift ist aus Andenken an Friedhelm Hüwe 'Am Erker' genannt worden. Als Grundlage für dieses 'Cut-up' verwandte Fiffi Passagen aus Kafkas 'Amerika'."
    Auf diese kalauernde Verballhornung kommt nur, wer sprachverliebt ist. In der ersten Ausgabe ging es unter anderem um anarchistische Wohnungspolitik, schwarze Pädagogik und Lenin. Gründer Joachim Feldmann, damals noch Abiturient, veröffentlichte unter anderem einen Text, der den heißspornigen Titel trägt: "Visionen einer schizophrenen Ex-Nonne am frühen Abend".
    Jan Drees sprach für den "Büchermarkt" mit Feldmann über Karbonbänder, die Professionalisierung des literarischen Feldes - und den langen Weg vom Cut-up zum Cyberspace.
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