Als Johann Fabricius im Jahr 1611 vom Studium in Leiden ins elterliche Haus in Osteel zurückkehrte, hatte er etwas ganz besonderes im Gepäck: ein Teleskop. Das war gerade erfunden worden und ermöglichte den Astronomen einen viel besseren Blick in den Kosmos.
Johann Fabricius richtete sein Teleskop oft auf die Sonne – immer wenn diese tief am Himmel stand und vom Dunst gedämpft war. Dabei bemerkte er dunkle Flecken auf der Sonnenscheibe. Zwar hatten auch schon Galileo Galilei, Christoph Scheiner und vermutlich einige andere die Sonnenflecken entdeckt – doch Johann Fabricius war der erste, der seine Beobachtung veröffentlicht hat. Allerdings wurde sein Buch, im Juni 1611 im protestantischen Wittenberg gedruckt, von seinen katholischen Konkurrenten ignoriert.
Über das Leben des jungen Astronomen ist nur wenig bekannt. Offenbar reiste er viel umher und suchte Kontakt zu den Gelehrten Europas. Morgen vor 400 Jahren ist Johann Fabricius auf der Reise von Wittenberg nach Basel in Dresden ganz plötzlich verstorben – nur zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag. Johannes Kepler zeigte sich in einem Brief an den Vater David Fabricius bestürzt über den frühen Tod des Sohnes – und bedauerte, dass die Himmelskunde einen "begabten und eifrigen jungen Mann" verloren habe.