David Fabricius glaubte, einen neuen Stern entdeckt zu haben, wie knapp 25 Jahre zuvor der Däne Tycho Brahe eine Supernova. Er teilte dem berühmtesten Astronomen der damaligen Zeit seine Beobachtung mit, woraus sich ein intensiver Kontakt entwickelte.
Als Brahe bald darauf einige Monate in Wandsbek bei Hamburg verbrachte, kam Fabricius zu Besuch. Auch als der Däne kaiserlicher Mathematiker in Prag geworden war, folgte der Forscher einer Einladung - das ostfriesische Grafenhaus finanzierte seine Reisen und nutzte sie für politische Kontakte zum Hof.
Heute ist klar, dass das Objekt im Walfisch keine Supernova war, sondern ein veränderlicher Stern mit sehr langer Periode. Mira, der wunderbare Stern, wie er später genannt wurde, bläht sich mit einer Periode von rund elf Monaten auf und schrumpft wieder. Dabei leuchtet er mal heller und mal schwächer.
Die Beobachtung, die David Fabricius berühmt gemacht hat, lässt sich morgen früh nicht nachstellen. Jupiter befindet sich derzeit in einer ganz anderen Himmelsgegend als damals - und auch Mira ist gerade zu schwach, um dem bloßen Auge aufzufallen. Erst im Februar und März des nächsten Jahres leuchtet Mira wieder wunderbar hell.