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425. Geburtstag von Johann Adam Schall von Bell
Ein Jesuit als chinesischer Kalenderminister

Vor 425 Jahren kam Johann Adam Schall von Bell zur Welt. Er studierte in Köln und Rom und reiste 1618, kurz nach seiner Weihe zum Jesuitenpater, von Lissabon aus nach China. Ein Jahr später erreichte Adam Schall von Bell Macao, blieb dort vier Jahre und lernte die chinesische Sprache.

Von Dirk Lorenzen |
    Zu Frühlingsanfang gleicht sich die Sonnenscheindauer weltweit an.
    Adam Schall von Bell kannte sich exzellent mit dem Lauf von Sonne und Mond aus. (NASA)
    Schließlich verbrachte er einige Jahre in Peking und Xian als Seelsorger, machte durch seine exzellenten Kenntnisse der Mathematik und Astronomie von sich reden und knüpfte enge Kontakte zum kaiserlichen Hof.
    1630 wurde er – im Alter von 38 Jahren – mit der Reform des Kalenders betraut. Der bis dahin gültige Kalender hatte die Vorgänge am Himmel nicht mehr präzise vorhergesagt – damit galt die Ordnung der Welt als gestört.
    Die Jesuiten hatten bei Berechnungen von Sonnen- und Mondfinsternissen ihre astronomische Expertise unter Beweis gestellt. Adam Schall von Bell war eine Art Kalenderminister und übertrug Fachbücher und Logarithmentafeln ins Chinesische. Dem jungen Mandschu-Kaiser Shunzhi war er väterlicher Freund. Adam Schall von Bell wurde Mandarin und engster Vertrauter des Kaisers. Kein anderer Ausländer hatte in China je eine so hohe Position inne.
    Nach dem Tod des Kaisers 1661 behielt Schall von Bell zunächst seine Stellung, wurde dann aber durch Intrigen entmachtet. Wenige Jahre später erlitt er einen Schlaganfall. 1666 ist Adam Schall von Bell im Alter von 74 Jahren in Peking gestorben. Sein Kalender wird noch heute genutzt.