
Damals war noch sehr wenig über unseren inneren Nachbarplaneten bekannt. Vor allem hatten die Planetenforscher keine Anhaltspunkte dafür, wie es an der Oberfläche der Venus aussehen könnte.
Sie wussten zwar, dass der Planet nur geringfügig kleiner ist als die Erde, aber weder die Rotationsdauer noch die Oberflächentemperatur waren bekannt: Die Landschaft der Venus blieb unter einer dichten Wolkendecke den Blicken irdischer Astronomen verborgen.
Schon früh hatte die Sowjetunion sich auf die Erforschung der Venus verlegt. Nach mehreren Fehlversuchen gelang im Dezember 1970 mit der Sonde Venera 7 eine erste Landung auf der Venus, allerdings noch ohne mitgeführte Kamera. Die Messdaten der Sonde schockierten: Die Temperatur lag bei 470 Grad Celsius, und der Luftdruck war 90-mal höher als am Erdboden.

Vor 45 Jahren, am 22. Oktober 1975, folgte Venera 9, die den extremen Bedingungen fast eine Stunde lang widerstehen konnte und auch erste Bilder der Venusoberfläche zur Erde funkte. Sie zeigten eine von zahlreichen Steinen übersäte Landschaft. Dagegen lieferte die Schwestersonde Venera 10 drei Tage später Ansichten einer ganz anderen, nahezu geröllfreien Gegend.