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50 Jahre Alban Berg Quartett
Sie konnten auch "Nein" sagen

Sie waren so etwas wie die Beatles der Kammermusik: Das Alban Berg Quartett beschritt bei seiner Gründung 1970 neue Wege und revolutionierte das gesamte Streichquartett-Wesen, auch dank seiner Menge an Einspielungen. Trotzdem fehlen einige Komponistennamen in ihrem Repertoire.

Am Mikrofon: Christoph Vratz | 17.09.2020
    Vier Männer sitzen an ihren Instrumenten in einem schwarzen Raum, der eine Bühne sein könnte
    1970 traten die Musiker des Alba Berg Quartetts noch als Schönberg-Quartett auf. (Warner Classics)
    Das Kürzel wirkt rätselhaft: ABQ. Ein Geheimcode? Musikfreunde auf der ganzen Welt wissen, dass mit dieser Abkürzung so etwas wie die Beatles der Kammermusik gemeint sind: das Alban Berg Quartett, das sich vor 50 Jahren gegründet hat. Als die Karriere in den frühen 1970er Jahren Fahrt aufnahm, wirkten die Pläne der vier jungen Musiker ungewöhnlich: Musik der Zweiten Wiener Schule wurde von anderen Streichquartetten gemieden, und Vollzeit-Quartette, die nicht aus hauptberuflichen Orchestermusikern bestanden, galten als Seltenheit. Zielstrebig und eigenwillig verlief der Beginn der ABQ-Laufbahn. Das bekamen auch die Plattenfirmen zu spüren. Am Ende, nach einer fast vier Jahrzehnte währenden Erfolgsgeschichte, stehen nicht nur knapp 200 Einspielungen und Millionen-Auflagen, sondern auch ein Erbe, das zahlreiche Nachwuchsquartette bis heute beeinflusst.